Straßen im Wienerwald sicherer als je zuvor
In zehn Jahren hat sich die Zahl der Verkehrstoten halbiert. Warum das so ist und wo noch Gefahr lauert.
WIENERWALD (mh). Noch nie kamen auf Niederösterreichs Straßen so wenige Menschen wie 2016 ums Leben. 111 Menschen starben im Vorjahr im Straßenverkehr, im Bezirk St. Pölten waren es drei. Vor zehn Jahren waren es noch doppelt so viele. Das Land führt den Rückgang auf Baumaßnahmen zurück. Die Bezirksblätter haben sich in der Region Wienerwald umgesehen, welche Strecken bereits entschärft wurden und wo noch Handlungsbedarf herrscht.
Unfall-Hotspot Autobahn
Eindeutiger Unfall-Hotspot in der Region Wienerwald/Neulengbach ist die Westautobahn zwischen Kirchstetten und Altlengbach sowie die Außenringautobahn bis Hochstraß. Doch hier wurde viel investiert, um die Sicherheit zu erhöhen. "Ein wesentlicher Punkt in den letzten Jahrzehnten war der dreispurige Ausbau", sagt Chefinspektor Johannes Pöchhacker von der Autobahnpolizei Altlengbach im Gespräch mit den Bezirksblättern. Als Maßnahme, die die Polizei gemeinsam mit der Asfinag getroffen hat, führt Pöchhacker unter anderem das Entfernen sämtlicher "aufsteigender Leitschienen" an, die immer wieder Fahrzeuge hochkatapultiert haben. "Nun gibt es entweder eine seitliche Anbindung der Leitschienen an die Böschung oder sie beginnen mit einem Anpralldämpfer." Auch alle Ausfahrten seien mittlerweile mit Pralldämpfern gesichert. "Das ist eine extreme Verminderung der Unfallfolgen", so Pöchhacker.
Handlungsbedarf bei Linksfahrern
Auch die Fahrbahnsanierungen, bei denen gefährliche Aquaplaning-Stellen behoben wurden und die durchgehende Erhaltung des Pannenstreifens haben laut Autobahnpolizei-Chef Pöchhacker die Sicherheit gesteigert. Der Bereich Verkehrsüberwachung hat ebenfalls maßgeblich zur Verringerung von Unfällen beigetragen. "Wir kontrollieren sehr konsequent Abstand, Geschwindigkeit, Gurtenplicht, Handyverbot und Alkoholkonsum. Die Disziplin steigt mit der Gefahr, erwischt zu werden", sagt Pöchhacker. Handlungsbedarf sieht der Chefinspektor vor allem bei notorischen Linksfahrern: "Das ist eine regelrechte Volksseuche!" Neuralgische Straßenbereiche wurden in der Region auch abseits der Autobahnen entschärft, etwa durch die Griffigkeitserhöhung auf der L 119 in Brand-Laaben oder den neuen Kreisverkehr in Außermanzing.
Zur Sache
2016 starben im Bezirk St.Pölten-Land 3 Menschen bei Unfällen mit Personenschaden. Niederösterreichweit gab es 111 Verkehrstote.
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