"Streetlife" rockt ein ganzes Dorf
Alle zwei Jahre wird die kleine Wienerwaldgemeinde Kasten zur Musicalbühne „KlangKasten“.
KASTEN. Hinter dem Musikveranstaltungsverein "KlangKasten" steht eine begeisterte, bunt gewürfelte Schar von Amateuren, die als Musiker, Tänzer, Sänger und Schauspieler Profiqualität auf die Bühne bringen und deshalb bei den bisherigen Produktionen Abend für Abend eine Halle mit 500 Zuschauern füllen konnten.
Alles live in Kasten
Am 21. Mai 2015 startet "KlangKasten" mit der neuesten Großproduktion „Streetlife“. Das Stück stammt aus der Feder von Stefan Anzenberger, der natürlich auch wieder in einer Schlüsselrolle auf der Bühne singt, tanzt und schauspielt. Für das Live-Orchester zeichnet Lorenz Spritzendorfer verantwortlich, die Choreografie kommt von der Profitänzerin Julia Bauer – und Regisseur Walter Spany vereint alle Elemente zu einem Gesamtkunstwerk.
Kampf um bedrohtes Zuhause
Die Geschichte von Streetlife spielt in einem Stadtviertel rund um die Rattenfeldgasse. Diese hat schon mal bessere Zeiten gesehen. Die meisten Geschäftslokale sind geschlossen. In den baufälligen Wohnhäusern leben Sozialhilfeempfänger, Kleinkriminelle und Migranten. Die Jugendlichen, ohne Aussicht auf einen Job, lungern auf der Straße herum. Sie alle treffen sich im Café Dolores, nörgeln und streiten, schwadronieren über die Mühen des Lebens und sprechen reichlich dem Alkohol zu. Der Stadtverwaltung ist die verwahrloste Straße ein Dorn im Auge. Der Bürgermeister und sein Planungsstadtrat kaufen die Grundstücke des Viertels auf, um moderne Büro- und Wohnhäuser zu errichten. Da beschließen die Bewohner, um ihr bisschen Zuhause zu kämpfen. KlangKasten-Obfrau Marlies Frühbeiss: „Streetlife hat wieder alle Voraussetzungen für eine tolle Show. Ein Feuerwerk an Hits und eine schwungvolle Story, bei der neben Humor und Romantik auch ein Schuss Gesellschaftskritik drin steckt.“
Vorbereitungen seit einem Jahr
Die Vorbereitungen für das aktuelle Projekt "Streetlife" haben bereits vor einem Jahr begonnen. Jedes Team – Akteure oder „Backoffice“ – arbeitet selbstverantwortlich und kostenlos. „Es ist nie Pflicht, es ist immer eine Ehre und Freude, mitarbeiten zu können“, sagen die, die es am besten wissen müssen, nämlich die über 200 Freiwilligen, die das Wunder Klangkasten erst möglich machen. Ihr Lohn ist die Begeisterung des Publikums, fast 40.000 Besucher waren es bisher. „Viele kommen seit Beginn zu jedem Projekt, oft gleich zu mehreren Aufführungen – sie alle gehören irgendwie zur großen Klangkasten-Familie“, so Obfrau Marlies Frühbeiss. Daneben gibt es noch die neuen Besucher, die halt ein nettes Laientheater am Land erwarten – und stattdessen ein fantastisches Multimedia-Spektakel mit sensationellen Stimmen, toller Band und akrobatischen Tanzeinlagen serviert bekommen.
"KlangKasten" feiert 17. Geburtstag
Seit 17 Jahren gibt es die einzigartige Verbindung von Sängern, Tänzern, Musikern, Schauspielern, Bühnenbauern, Kostümbildnern und vielen freiwilligen Helfern, die das Undenkbare schaffen: Sie bringen alle zwei Jahre ein selbst geschriebenes Hochklasse-Musical auf Kastens Bühne. Und bei jeder Aufführung bis zu 500 Fans in die stets ausverkaufte Halle. Begonnen hat es mit einer jungen Truppe Musikverrückter, die den verträumten, braven 1.200-Seelenort Kasten just mit der Rocky-Horror-Show aufmischen wollten. Gegeben wurde alles live: Gesang, Tanz, Band, Lederkluft und Strapse. Das Ergebnis: A star was born.
Laien auf der Bühne
Erfolg zieht an – zum Kernteam kamen nach und nach junge Talente aus der Umgebung, die Bühne wurde aufwendiger, die Show professioneller. Da man sich die Musical-Rechte nicht leisten konnte, schrieb Gründungsmitglied Stefan Anzenberger von da an die Stücke selbst: Jake und Elwood, ein Blues-Brothers-Verschnitt, Freaks, Heroes, Babylon, Der Graf und zuletzt das Peter-Pan-Märchen Hook machten den KlangKasten im ganzen Bezirk und darüber hinaus bekannt. Längst war die wettersensible Freiluftbühne einem Riesenzelt gewichen und statt der kleinen Pioniertruppe ein professionell arbeitender Apparat aus Bühnenbauern, Maskenbildnern, Catering-Team, Security, Lichttechnik, Tänzern, Sängern, Musikern und Schauspielern geworden.
"Klangkastinger" jeden Alters dabei
Professionell allerdings nur im Ergebnis – denn bei KlangKasten stehen lauter Laien auf der Bühne – die Polizistin wird zur Rockröhre, der Arzt greift zur E-Gitarre und die PR-Lady mutiert zur Jazz-Tänzerin – und gehen nach jeder Produktion wieder in ihr altes Leben zurück. Aber wenn KlangKasten ruft, dann kommen sie alle wieder auf die Bretter, die eine kurze Zeit ihre Welt bedeuten.
Aufführungstermine:
21. bis 24. Mai 2015
28. bis 31. Mai 2015
3. bis 6. Juni 2015
Vorverkauf unter Ö-Ticket, Raiffeisen-Filialen Böheimkirchen, Kasten, Pyhra, Michelbach, Kirchstetten
Hotline: 0664/57 66 947
Infos unter www.klangkasten.at
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