Neulengbach: Nach lauter Balkanmusik kam die Polizei

SV-Neulengbach-Obmann Thomas Wirnsberger am Montag nach dem Fest: "Unser Trainingsplatz wurde danach sofort gesäubert!"
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NEULENGBACH (mh). Zwei Mal musste die Neulengbacher Polizei am Sonntag einen Streifenwagen beim Sportplatz vorbeischicken. Was war geschehen? Der "Sportverband Bosnien und Herzegowina" veranstaltete auf dem Trainingsplatz des SV Neulengbach mit Genehmigung der Stadtgemeinde von 12 bis 19.30 Uhr ein sogenanntes "Bosnisches Familienfest“. "Es sind einige Beschwerden von Anrainern eingelangt, weil es wirklich sehr laut war", heißt es dazu von der Polizei auf Anfrage der Bezirksblätter. "Nachdem unsere Streife kurz nach 15 Uhr das erste Mal vor Ort war, wurde die Musik leiser gedreht." Nach weiteren Beschwerden fuhr die Polizei nochmals hin, stellte die Lautsprecher so um, dass sie nicht direkt Wohngebiete beschallten. "Das ist in Neulengbach allerdings sehr schwierig", so ein Beamter. "Es wurde dann mit einem Verantwortlichen noch einmal eindringlich Rücksprache gehalten, die Musik leiser zu drehen."

Geld für SV Neulengbach

SV-Neulengbach-Obmann Thomas Wirnsberger zeigt sich im Gespräch mit den Bezirksblättern über die Aufregung verwundert: "Ich bin gefragt worden, ob das Fest hier bei uns veranstaltet werden darf. Der bosnische Fußballverein hat früher in Gablitz gefeiert, aus parkplatztechnischen Gründen war das aber nicht mehr machbar." Wirnsberger freute sich über ein bisschen Körberlgeld für den SV Neulengbach: "Wir haben unseren Trainingsplatz für die Feier zur Verfügung gestellt, weil wir dafür einen kleinen Unkostenbeitrag erhalten haben. Wir sind auf solche Unterstützungen angewiesen, um unsere Infrastruktur aufrecht zu erhalten."

"Nicht lauter als Volksfest"

Nach Wirnsbergers Meinung war die Musik nicht lauter als bei einem Volksfest oder einem Heurigen. "Die bosnischen Klänge wurden aber von manchen als störend empfunden. Es tut mir natürlich leid, wenn sich der eine oder andere dadurch belästigt gefühlt hat. Das nächste Mal muss man die Anrainer offenbar besser informieren." An der Organisation des Festes gab es laut Wirnsberger nichts auszusetzen: "Die Leute haben ihre eigene Security und Parkplatzordner mitgebracht und pünktlich um 19 Uhr aufgehört. Das waren sehr angenehme Gäste, die ein bisschen etwas getrunken und gegessen haben und den Platz danach sofort gesäubert und den Müll verpackt haben. Wenn man sich den Platz heute anschaut, sieht man nicht, dass da ein Fest war."

Lehre aus Vorkommnissen

Ganz anders klingt die Erklärung der Stadtgemeinde Neulengbach und des Bürgermeisters: "Wir möchten uns in aller Form dafür entschuldigen, dass das veranstaltete Fest zu einer massiven Beeinträchtigung der Bevölkerung beigetragen hat. Wir werden aus den Vorkommnissen für die Zukunft unsere Lehre ziehen."

KOMMENTAR von Michael Holzmann
Gabalier-Test für kulturelle Toleranz
Wenn Menschen aus anderen Kulturkreisen feiern, wird der Lärmpegel nach anderen Maßstäben bewertet. Diese These drängt sich nach dem Ärger über das „Bosnische Familienfest“ am Sonntag auf dem Trainingsplatz des SV Neulengbach auf. Zwischen 15 und 19 Uhr wurde die heilige Sonntagsruhe Neulengbachs durch elektrisch verstärkte Balkanmusik so empfindlich gestört, dass die Polizei zwei Mal ausrücken musste und die Stadtgemeinde am Montag bekanntgab, aus den Vorkommnissen für die Zukunft ihre Lehre zu ziehen. SV-Neulengbach-Obmann Thomas Wirnsberger meinte zu den Bezirksblättern, dass nach seiner Meinung die Musik nicht lauter als bei einem Volksfest oder einem Heurigen war. Der Schreiber dieser Zeilen war kein Ohrenzeuge und maßt sich deshalb kein Urteil an. Aber es scheint möglicherweise (wieder) gesellschaftliche Realität zu sein, dass nicht die Lautstärke, sondern die kulturelle Botschaft in den Ohren schmerzt. Zum Test könnte man ja den Anrainern nächsten Sonntag Andreas Gabalier in gleicher Lautstärke um die Ohren blasen und warten, was passiert.

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