Pielach, Traisen, Große Tulln und Pitten: Schaum-Alarm auf Flüssen -– Pollen statt Chemieunfall
Anrainer meldeten Gewässerverschmutzung. Amt zog Proben, fand natürliche Ursache.
Derzeit schlagen zahlreiche besorgte Anrainer an Flüssen in der Region Alarm. Bräunliche Schaumkronen wurden an der Großen Tulln, der Pitten, der Pielach und der Traisen gemeldet. Da Verschmutzungen oder Chemieunfälle vermutet wurden, begann die Abteilung für Wasserwirtschaft des Landes mit Tests. Nun gibt Abteilungsleiter Ludwig Lutz Entwarnung: „Wir haben Proben entnommen und es handelt sich um völlig natürliche Phänomene. Im Frühling kommen vermehrt Eiweiße in die Gewässer. Wenn das Wasser dann über eine Stufe oder ein Wehr sprudelt, dann entsteht Schaum. Mann muss sich das so vorstellen, wie wenn man beim Backen Eiweiß zu Schnee schlägt."
Pollen: „Wienerwald sieht aus wie Sahara"
Warum die Schaumkronen besonders jetzt im Frühjahr auftreten, kann Ludwig Lutz ebenfalls leicht erklären: „Ein Grund sind Blütenpollen, die sehr eiweisreich sind. Ich bin am Wochenende im Wienerwald gejoggt und da sah es aus wie in der Sahara. Es war aber kein Wüstenstaub sondern Blütenpollen. Wenn es regnet gelangen die dann in die Gewässer."
Für Große Tulln, Pitten und Pielach gibt es laut Lutz ausschließlich natürliche Erklärungen für die Schaumkronen. In der Traisen allerdings fand man etwas erhöhte Werte von Tensiden, wie sie in Waschmittel vorkommen. Lutz: „Hier scheint es tatsächlich eine leichte Verunreinigung zu geben, die unterhalb der Eisenbahnbrücke in St. Pölten auftritt. Wir vermuten ein falsch angeschlossenes Rohr eines Hauses. Unsere Experten sind aber schon dabei, die Ursache dieser geringen Verunreinigung zu orten."
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