Caritas Omni-Bus bringt Hilfe für alle Flüchtlinge
TRAISKIRCHEN. "Unser erklärtes Ziel ist es, die Zelte - und die Vorurteile abzubauen", sagt Klaus Schwertner von der Caritas. Er steht vor dem Caritas Omni-Bus, direkt vor dem Traiskirchner Flüchtlingslager. Der Omni-Bus ist eine flexible Soforthilfe, die erstmals in Österreich eingesetzt wird. Hier können Personen Sachspenden abgeben, die Flüchtlinge können sich abholen, was sie brauchen: dies sind derzeit vor allem Kindersachen, Kinderbücher, Hygieneartikel, Decken und Handtücher, aber kein Gewand. "Wir veröffentlichen auf Facebook laufend, was gerade benötigt wird, das kann sich auch täglich ändern." erläutert Projektleiterin Doris Chvatal. Bis 31. Juli steht der Caritas Omni-Bus nun vor dem Lager - als "Mutmachprojekt" (Schwertner) in Zeiten, wo sich viele zunehmends "ohnmächtig fühlen" (Dietmar Weikl-Eschner von der evangelischen Pfarre, die schon seit Jahren Flüchtlinge direkt vor Ort betreut).
Mittlerweile sollen sich laut Caritas bereits 3400 Menschen im Lager befinden, viele Minderjährige, viele im Zelt, viele ganz ohne Obdach. Die "Willkommensgeste" der Caritas fand viel Anklang bei der heimischen Bevölkerung. In zwei Tagen meldeten sich 50 Freiwillige für den Dienst im Omni-Bus - sprich, Gegenstände entgegenzunehmen, in ein Paket zu packen und geordnet an Bedürftige abzugeben. Die Freiwilligen koordiniert Barbara Filek von der Caritas, als erste Spender kamen Sabine Schuster aus Tribuswinkel mit Kinderbüchern und Josef Ahorn aus Weigelsdorf mit Handtüchern. Er erzählt: "Ich hatte schon sicher Kontakt mit 100 Flüchtlingen, habe viele auch beherbergt, vor allem in den 1990er-Jahren. Von den damals 100 sind heute noch 10 in Österreich, die anderen wurden alle abgeschoben. Ich hatte nie ein Problem, im Gegenteil: Ich mag es, wenn Flüchtlinge ein Gesicht bekommen."
Der Caritas Omni-Bus wird auch von Traiskirchens Stadtchef Andreas Babler und von Traiskirchens katholischem Pfarrer Jochen Häusler unterstützt.
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