Die Linde: Das Symbol für Frieden

BEZIRK. „Der Friede ist ein Baum, der eines langen Wachstums bedarf.“ Diese Inschrift ziert eine Tafel bei der ersten Friedenslinde im Bezirk.

Sie wurde vor der Bezirks-hauptmannschaft gepflanzt – die restlichen 45 Gemeinden des Bezirks werden folgen: In Pischelsdorf findet die Friedenslinde auf dem geografischen Mittelpunkt des Bezirks ihren Platz, Landeshauptmann Josef Pühringer wird bei der Baumsetzung in Lochen dabei sein und in Weng wird gleichzeitig eine DVD über die von Nazis ermordete Sintifamilie Rosenfels präsentiert: „Braunau ist sich seiner Verantwortung als Geburtsstadt bewusst. Mit diesen Symbolen in den Gemeinden zeigen wir aber, dass unser Bezirk mit Hitler nichts am Hut hat und dass wir alle für Demokratie, Rechtsstaat und Toleranz stehen“, begründet Bürgermeistersprecher Franz Zehentner die Aktion.
Alle Gemeinden, Bürger-meister und Amtsleiter seien beim Projekt „Friedensbezirk“ ehrenamtlich und kreativ engagiert, weiß Bezirkshauptmann Georg Wojak.

So stammt die Idee zur Friedenslinde von Moosdorfs Amtsleiter Pepi Bachleitner, die Bäume werden von Landesrat Viktor Sigl gesponsert, der Text für die Tafel kommt von Bezirksschulinspektor Hans Zillner, der Naturschutzbeauftragte Hans Reschenhofer und Forstchef Peter Kölblinger haben die Bäume ausgesucht und die Straßenmeistereien kümmern sich um die Verteilung der Friedenslinden: „Ganz nach der Bezirksphilosophie: Miteinander und nicht nebeneinander und schon gar nicht gegeneinander“, so Wojak.

Die Idee findet großen Anklang: „Auch die Landwirtschaftsschule Mauerkirchen bekommt einen Baum“, erklärt Projektleiter Hans Reschen-hofer.

ZUR SACHE:

Die Linde hat für den Menschen einen ganz besonderen Stellenwert: Aus den Wäldern holte er sie in die Städte, in denen sie als Einzelbaum hervorragend wachsen konnte. Die herzförmigen Blätter und die ausladende Krone vermitteln ein Gefühl der Geborgenheit. In vielen Kulturen hat die Linde eine hohe Bedeutung und Symbolkraft. Sie wurde zu besonderen Anlässen gepflanzt und fungiert so als lebendes Denkmal. Sie gilt als Symbol für Gerechtigkeit, Liebe, Frieden und Heimat sowie als Platz für die Gemeinschaft.
Quelle: Universität Göttingen