Erwin Staudinger: Der Hygiene-Superman

Erwin Staudinger (re.) kontrolliert die Temperatur im Marktstand von Stefan Kainz aus Kirchberg bei Mattighofen.
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BEZIRK (höll). Es ist Mittwoch. Markttag in Braunau. Durch die Menge bahnt sich ein Mann den Weg, der schon von Weitem von den Marktstandbetreiber lauthals begrüßt wird. Es ist Erwin Staudinger. Ihn kennen alle – aber nicht deshalb, weil er der beste Kunde am Markt ist. Staudinger ist Lebensmittelpolizist.

Jeder am Markt hat schon seine Bekanntschaft gemacht. Kein Wunder: Er macht seinen Job seit 40 Jahren. Seine Aufgabe ist es "für sichere Lebensmittel" zu sorgen. Der Braunauer Wochenmarkt ist dabei nur ein kleiner Teil seines Aufgabenbereichs: "1475 Betriebe im Bezirk sind der Lebensmittelaufsicht, und damit mir, zugeordnet. Das Spektrum reicht vom Großhändler über die Zeltfest-Hendl, Fitnessstudios, Hersteller von kosmetischen Produkten bis zum Kebab-Standl", sagt der Braunauer Lebensmittelpolizist.

In seiner 40-jährigen Karriere hat Staudinger 22.000 Überprüfungen durchgeführt. Bei 20 Prozent gab es etwas zu Beanstanden. In 4400 Fällen musste er eine Sanktion einleiten. Strafen bis 20.000 Euro sind dann möglich: "In 40 Jahren musste nur ein Betrieb geschlossen werden", erinnert sich Staudinger.

Mangelnde Hygiene sind die häufigsten Beanstandungsgründe: "Hygiene ist eine Sache des Hausverstandes – trotzdem passieren hin und wieder grobe Fehler. Ich werde auch immer wieder bei betrieblichen Neu- und Umbauten als Fachbeauftragter für Hygiene herangezogen." So betreut Staudinger auch die Festl im Bezirk: "Stichprobenartig werden Kühleinrichtungen, Lagerung von Lebensmitteln und Sauberkeit kontrolliert. Im Vorjahr war ich deshalb 92 Mal unterwegs." Das Ergebnis kann sich sehen lassen: "Die meisten Festl haben einen guten bis sehr guten Hygienestatus."

Generell könnte man sich auf die Lebensmittel aus dem Bezirk verlassen: "Der Konsument kann darauf vertrauen, dass Erzeugnisse aus lokaler oder regionaler Produktion hochwertig sind. Auf dem Bauernmarkt reicht es, nur einmal pro Jahr zu kontrollieren … unsere heimischen Produzenten arbeiten sehr sorgfältig." EU-weite Fahnungsaktionen gab es Vorjahr bezirksweit 37 Mal: "Hier wurden nur vereinzelt geringe Mengen von beanstandeten Produkten gefunden. Da Österreich nach internationalen Gesichtspunkten keine wirkliche Großindustrie oder Massentierhaltung hat, finden Lebensmittelskandale Großteils im Ausland statt und werden lediglich in unser Bundesgebiet verschleppt", weiß Staudinger.

Viele Betriebe betreut Staudinger seit Jahrzehnten: "Ich bin immer gut gelaunt und gehe nur bestens vorbereitet zu den Terminen. Das schafft Vertrauen", sagt er mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Bei seinen Kontrollen hat er im Vorjahr rund 400 Lebensmittelproben entnommen: "Dabei gehe ich immer mit gutem Beispiel voran und wasche mir zuerst gleichmal die Hände."

Mitte 2014 geht der Lebensmittelpolizist in Pension: "Ich freue mich schon, wenn ich nur als Kunde auf den Wochenmarkt gehen kann."

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