Heizen senkt den Blutdruck

Die Heizung kräftig aufdrehen im Winter: Das sorgt für Wärme und einen sinkenden Blutdruck.

BEZIRK. Kalte Außentemperaturen stehen mit erhöhten Blutdruckwerten in Verbindung. Ursächlich liegt eine Verengung der Gefäße bei kalten Außentemperaturen zugrunde. Im Winter lässt sich häufiger ein Bluthochdruck feststellen. Zusätzlich kann dieses Phänomen bei Menschen mit bereits hohem Blutdruck zu einer weiteren Druckerhöhung und damit größerem Risiko beitragen. "Im Winter wird oft zum Erreichen einer optimalen Blutdruckeinstellung eine höhere Dosis von Blutdrucksenkern oder eine Medikamentenkombination benötigt", weiß Primar Johann Auer vom Krankenhaus St. Josef Braunau.

Frühere Studien haben festgestellt, dass ein höherer Blutdruck im Winter mit einer höheren Sterblichkeit an kardiovaskulären Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall in Verbindung stehen dürfte.

Auch Schlafen in sehr kalten Räumen kann sich auf den Blutdruck auswirken, merkt Primar Auer an: "Im Vergleich zu Personen, die bei etwa 24°C Raumtemperatur schlafen liegt der systolische Blutdruck um 5,8 mmHg niedriger als bei Menschen, die in kalten Zimmern (~14°C) schlafen." Der Blutdruck zeigt vor allem vor dem Schlafen und nach dem Aufwachen erhebliche Unterschiede. Auch die Hauttemperatur außerhalb des Betts ist in kalten Räumen deutlich niedriger als im warmen Zimmer. Im Bett allerdings ist kaum ein Unterschied festzustellen.

Besonders relevant dürfte ein starker morgendlicher Anstieg des Blutdrucks beim Aufstehen in kalten Zimmern sein. Es ist festzuhalten, dass eine morgendliche Zunahme des systolischen Werts um 10 mmHg das Schlaganfallrisiko um knapp die Hälfte erhöhen kann. Es könnte also eine Risikosenkung durch Anheben der nächtlichen Temperatur im Schlafzimmer erwartet werden. Unter Berücksichtigung des Energieverbrauches wäre im Bedarfsfall allerdings eine Anpassung der Dosis des Blutdrucksenkers eine valide Alternative.