Notunterkünfte stehen in Braunau bereit

In der ehemaligen Polytechnischen Schule (Bild) und im Veranstaltungszentrum wurden Notbetten aufgestellt.
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BEZIRK (ah). Die verstärkten Kontrollen an den Grenzen zu Deutschland seit Wochenbeginn haben die Situation nun auch in Braunau verschärft. In der Nacht von 13. auf 14. September ist die Stadtgemeinde Braunau vom Bezirkspolizeikommando im Auftrag des Innenministeriums darüber informiert worden, Notunterkünfte bereitzustellen. Die Verantwortlichen haben rasch reagiert.

Unterkünfte in Poly und VAZ
Die ehemalige Polytechnische Schule (Poly) und das Veranstaltungszentrum der Stadt Braunau wurden dazu ausgewählt. Zusammen bieten diese beiden Gebäude für bis zu 400 Flüchtlinge Platz. Die Betreuung übernimmt das Rote Kreuz. Um diese Aufgabe bewältigen zu können, wurden alle Rotkreuz-Mitarbeiter vergangenen Montag bezirksweit alarmiert. Etwa 50 Rotkreuz-Helfer samt einigen Dolmetschern haben sich alleine beim Poly eingefunden und auf die Ankunft der Flüchtlinge gewartet. Die Asylwerber sind in Bussen direkt von der ungarischen Grenze nach Braunau transportiert worden. In den Abendstunden haben sie ihre Quartiere in Braunau bezogen. Es gab keinerlei Probleme. In einer Aussendung der Stadtgemeinde Braunau heißt es: "Die Stadtgemeinde und alle im Gemeinderat vertretenen Fraktionen sind sich der in dieser Ausnahmesituation zu tragenden Verantwortung bewusst." Alle seien bemüht, eine ordentliche Bewältigung dieser Notlage zu erreichen.
Aber nicht nur im Bezirk wurden Auffanglager eingerichtet. In Mühlheim an der Bezirksgrenze zu Braunau wurden in der Stocksporthalle 300 Plätze geschaffen. Ein Flüchtlingsstrom war am Montag von dort Richtung Mining zum Grenzkraftwerk Frauenstein-Ering unterwegs. Die Leute versuchten so über die Grenze nach Deutschland zu gelangen. Unter den Flüchtlingen befanden sich viele junge Familien mit Kindern. Die bayerische Polizei hat sie in Unterkünfte in Passau gebracht.

Eine Herausforderung
"In erster Linie geht es darum, diese Menschen zu laben und ihnen mit Anstand und Menschlichkeit zu begegnen. Durch die gemeinsamen Anstrengungen mit unserem Team der Bezirkshauptmannschaft, Rotem Kreuz, Polizei und Feuerwehr und vielen weiteren Freiwilligen, bewältigen wir diese komplexe Herausforderung", so Bezirkshauptmann Georg Wojak in einer ersten Stellungnahme. Über die aktuellen Entwicklungen halten wir Sie auf www.bezirksrundschau.com/1476300 laufend informiert.

Update 16.9.:
In der aktuellen Flüchtlingskrise bietet auch das Bundesheer Schutz und Hilfe an. Soldaten aus Wels unterstützen die Rot-Kreuz-Einsatzstelle in Braunau beim Betrieb der eingerichteten Notschlafstelle im Veranstaltungszentrum. "Wir wurden zu unterschiedlichen Aufgaben gerufen, etwa zur Essensausgabe", so ein Rekrut. "Wir können alle Aufträge erfüllen und sind binnen einer Stunde am Einsatzort", bestätigt Oberst Johann Hehenberger, stv. Militärkommandant von Oberösterreich.

Update 17.9./20.45 Uhr:
Wie wir soeben erfahren haben, wurde das Veranstaltungszentrum Braunau als Notquartier für Flüchtlinge geschlossen. Es sind hier keine Flüchtlinge mehr vor Ort. Der Grund liegt aber nicht daran, dass nebenan das Braunauer Oktoberfest stattfindet. In ganz Österreich sind die Quartiere fast leer und es kommen derzeit weniger Flüchtlinge nach Österreich. Aktuell findet man mit der Unterkunft im Poly voll und ganz das Auslangen.

Update 18.9./17 Uhr:
In den letzten vier Tagen sind in Braunau 2500 Flüchtlinge mit Bussen oder per Bahn eingetroffen. Lt. Polizeiangaben haben 40 Personen davon Asyl beantragt. Der Rest ist weiter nach Deutschland gereist. 33 Personen befinden sich noch in der Unterkunft im Poly Braunau. Auch diese sollen noch heute die Weiterreise antreten.
Wie sich die Lage weiterentwickelt, kann derzeit niemand sagen. Die Quartiere bleiben deshalb voll einsatzbereit.

Leserbrief vom 30. September von Peter Mach:

Wenn man die Strasse vom Flüchtlingsdurchgangslager am Mühlheimer Badesee
zum Kraftwerk Frauenstein-Ering, wo die Flüchtlinge nach Deutschland wechseln,
zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegt, so findet man entlang dieser Strasse jede Menge von den Flüchtlingen "entsorgte" Bekleidungsstücke, Decken, Schuhe etc., weil sie offensichtlich wissen, dass sie bei der nächsten Anhaltestelle wieder mit allem Nötigen versorgt werden.
Schockierend empfand ich allerdings, dass auch original(!) verpackte Kinder-Hygiene-Artikel offensichtlich von Müttern (wer sonst?) weggeworfen wurden.
Ist das der Ausdruck für den Dank an die österreichische Bevölkerung und wäre es
nicht sinnvoller, mehr von diesen Hilfsleistungen in die Flüchtlingslager rund um Syrien zu schicken?

MMag. Peter Mach
Braunau

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