Am 1. Dezember ist Welt-AIDS-Tag
Die Verwendung von Kondomen schützt vor Geschlechtskrankheiten.
BEZIRK (ach). Am 1. Dezember ist Welt-AIDS-Tag. Doch nicht nur das HIV-Virus ist für den Menschen gefährlich. Auch Syphilis stellt unbehandelt eine schwere Erkrankung dar.
„Männer sind von Geschlechtskrankheiten stärker betroffen als Frauen. Rund 500 HIV-Neuinfektionen gibt es jährlich in Österreich. Davon sind 75 Prozent Männer“, weiß Nicole Bacher, Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten mit eigener Praxis in Braunau. Das Virus, das in den 80er-Jahren neu aufgetreten ist, schwächt bestimmte Zellen des Immunsystems und wird weder durch Küssen noch über Toiletten, Schwimmbad oder benutzte Handtücher, sondern durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, Blutprodukte oder benutzte Spritzen bei Drogenkonsum übertragen. In Ballungszentren gibt es mehr Ansteckungen als im ländlichen Raum. Häufig wechselnde Partner erhöhen das Risiko, sich beim ungeschützten Verkehr mit dem Virus anzustecken. Bei infizierten Schwangeren liegt das Risiko, das Virus auf das ungeborene Kind zu übertragen, bei 30 Prozent. „HIV ist mittlerweile mit einer Kombination von mehreren Medikamenten gut therapierbar, sodass es mit einer schweren chronischen Krankheit vergleichbar ist“, erklärt Bacher.
Gonorrhoe, im Volksmund auch „Tripper“ genannt, ist eine bakterielle Erkrankung. Sie wird durch ungeschützten Verkehr übertragen und macht sich bei Männern durch eine Entzündung der Harnröhre, bei Frauen durch entzündete Harnwege, Scheide und Gebärmutter (eitriger Ausfluss) bemerkbar. Gonnorrhoe ist mit Antibiotika behandelbar. Die Fachärztin empfiehlt bei jeder Geschlechtserkrankung die Untersuchung des Partners.
Syphilis ist eine weitere Geschlechtskrankheit, die beim ungeschützten Sex übertragen wird und durch einen Bluttest diagnostiziert werden kann. Unbehandelt läuft die bakterielle Erkrankung in verschiedenen Stadien über Jahrzehnte ab. Das erste Symptom zeigt sich mit einer schmerzlosen, offenen Stelle im Genitalbereich. Unerkannt kann Syphilis über die Jahre sämtliche Organe des Körpers und auch das Gehirn schädigen. Die Krankheit ist mit Antibiotika therapierbar.
Feigwarzen entstehen durch Warzenviren und kommen sehr häufig vor. Sie sind unangenehm und mit Salben äußerlich behandelbar. Auch eine operative Entfernung ist möglich.
Herpes genitalis kommt ebenfalls relativ häufig vor. Die schmerzhaften Bläschen im Genitalbereich sind jedoch gut behandelbar, schließt Nicole Bacher.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.