Ein gutes Leben im Rollstuhl
Nach einem lebensgefährlichen Unfall kämpfte sich Renate Rabl zurück ins Leben.
FAVORITEN. "Die Pflege war schon immer mein Leben", erinnert sich Renate Rabl. Als Diplomschwester im Krankenhaus Klosterneuburg fühlte sie sich wohl und hatte ihre Wunsch-Arbeitsstelle gefunden.
Am Heiligen Abend 1984 riss sie ein Unfall aus der Bahn: Nach einem dreifachen Überschlag mit dem Auto konnte die Favoritnerin Beine und Arme nicht mehr bewegen. Doch wo andere aufgeben würden, da kämpfte Rabl weiter. Aufgeben war niemals eine Option für sie. Immerhin kann sie inzwischen die Arme bewegen, ist aber auf einen Rollstuhl angewiesen.
Von der Praxis zur Lehre
Klar war, dass sie den Beruf der Krankenschwester nicht mehr ausüben konnte. Also startete sie eine Ausbildung zur Vortragenden im Bereich Pflege, Hygiene und Anatomie. "Wenn schon nicht Pflegerin, dann wenigstens deren Ausbildnerin", schmunzelt Rabl.
22 Jahre hieß es für sie um vier Uhr aufstehen, um sechs Uhr Abfahrt, um rechtzeitig um 8 Uhr in der Schule zu sein. Dort unterrichtete sie die zukünftigen Pflegerinnen und Pfleger.
"Mit 50 Jahren war dann Schluss", so Rabl. Aber ganz ohne Beschäftigung hält es die Favoritnerin nicht aus. Also verfasst sie Bücher zum Thema Pflege und Heimhilfe. Ihr drittes Werk ist gerade in Planung.
Ehrenamtlich gibt sie noch Kindern mit Migrationshintergrund Nachhilfe, so ihr Rehab-Betreuer Harald Platteter. Er nominierte die Favoritnerin für den AUVA "Back to life"-Award, den Rabl vor kurzem verliehen bekam.
Die 55-Jährige freut sich über die Auszeichnung: "Der Rolli gehört zu meinem Leben, da brauche ich nicht darüber nachzudenken oder zu fragen: ,Warum gerade ich?'" So frönt die quirlige Favoritnerin auch ihrem liebsten Hobby: Reisen, "vom Rolli lasse ich mich davon nicht abhalten."
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