Grüne machen auf Einkommensschere aufmerksam
BEZIRK FREISTADT. Der Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern beträgt im Bezirk Freistadt 29,1 Prozent. "Umgerechnet bedeutet das: Von Jahresanfang bis 17. April, also 107 Tage, haben die Frauen im Bezirk Freistadt unentgeltlich gearbeitet", sagt die Bezirkssprecherin der Grünen Freistadt, Christiane Jogna. In anderen Bezirken ist der "Equal Pay Day", der Internationale Aktionstag für Entgeltgleichheit, zwar um einiges früher, aber von Gleichheit kann in ganz Österreich nicht die Rede sein.
"Was die Einkommensschere betrifft, befinden wir uns im Europa-Vergleich auf dem blamablen vorletzten Platz", stellt die Grüne Landtagsabgeordnete Maria Buchmayr fest. Nur in Estland sind die Frauen noch schlechter dran. Vorzeigeland ist Slowenien, dort ist die Einkommensschere mit 3,2 Prozent am Geringsten.
"Warum Frauen weniger verdienen sollten als Männer, kann man nicht rechtfertigen", sagt Buchmayr. Kollektivvertraglich werde zwar kein Unterschied zwischen den Geschlechtern gemacht, im Berufsleben steigen Frauen aber meist weniger schnell auf, wenn überhaupt. Gründe dafür seien unter anderem die Unvereinbarkeit von Job und Familie sowie das Vorherrschen von Männerbünden.
Fest steht auch, dass Männer wesentlich häufiger den Weg ins Chefbüro antreten, um über ihr Gehalt zu verhandeln, als Frauen das tun. "Das wollen wir ändern", betont Buchmayr. Die Grünen haben zu diesem Zweck ein Büchlein gestaltet, das Tipps und Tricks für erfolgreiche Gehaltsverhandlungen enthält. "Das ist selbstverständlich auch für Männer von Interesse."
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