Arbeitslose: neue Rekordwerte im Bezirk Gänserndorf
BEZIRK. Ende Jänner 2016 waren 5.066 Personen beim AMS Gänserndorf arbeitslos vorgemerkt. Das sind um 5,1% mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Gänserndorf liegt mit dieser Steigerungsrate deutlich über dem Landeswert von plus 2,8%. Eine Hauptursache dafür ist die hohe Arbeitslosigkeit in Wien, die mit fast 142.000 Vorgemerkten Ende Jänner einen neuen Rekordwert erreichte. Aufgrund der engen Verflechtung der Arbeitsmärkte beeinflusst die schwierige Situation in der Bundeshauptstadt deutlich die Entwicklung in den angrenzenden Bezirken. Mit den knapp über 5.000 Vorgemerkten ist der Höhepunkt der Winterarbeitslosigkeit erreicht. Rund 1.500 Arbeitslose haben eine Einstellzusage und werden voraussichtlich in den nächsten Wochen wieder zu arbeiten beginnen. Der relativ milde Winter begünstigt diese Entwicklung.
Bei der Struktur der Arbeitslosigkeit stechen 2 Personengruppen hervor, Ältere und Personen ohne Ausbildung.
30% der Vorgemerkten gehören der Generation 50+ an. Zum einen wird die Bevölkerung immer älter, zum anderen bedingen die geänderten Pensionsregelungen, dass Ältere länger im Erwerbsleben bleiben. Und: ältere Arbeitsuchende brauchen deutlich mehr Zeit bis sie wieder eine Beschäftigung finden. Das AMS Niederösterreich verstärkt daher 2016 seine Bemühungen älteren Arbeitslosen möglichst rasch wieder einen Job zu verschaffen. 43 Millionen Euro sind für die Arbeitsmarktintegration von Arbeitsuchenden im Alter ab 50 Jahren reserviert. Allein 17,5 Millionen Euro entfallen auf Lohnkostenförderungen für Unternehmen, die Jobsuchenden der Generation 50+, die bereits ein halbes Jahr und länger beim AMS NÖ vorgemerkt sind, eine Anstellung bieten.
Besonders deutlich zeigt sich Ende Jänner die schwierige Stellung von Menschen ohne Ausbildung am Arbeitsmarkt. 2.236 oder 44% sind der beim AMS Gänserndorf aktuell registrierten Arbeitslosen haben nur einen Pflichtschulabschluss. Das AMS wird 2016 daher auch einen Schwerpunkt bei der Qualifizierung setzen. 950 Plätze für Ausbildungen mit Lehrabschlüssen bzw. anderen hochwertigen Ausbildungszielen in sämtlichen Ausbildungsrichtungen stehen dieses Jahr zur Verfügung. Eine Ausbildung verringert auf der einen Seite die Gefahr arbeitslos zu werden, auf der anderen Seite fällt es Menschen mit einer guten Qualifikation leichter auf die raschen Veränderungen in der Arbeitswelt zu reagieren.
Gleichbleibend präsentiert sich Ende Jänner die Zahl der Jobangebote. Rund 250 offene Stellen stehen zur Verfügung. Die besten Beschäftigungschancen gibt es aktuell in Gesundheitsberufen sowie in Industrie und Gewerbe.
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