Omadienst & Leihomas: "Flotte Großmütter" müssen nicht die eigenen sein

In den Bezirken Eferding und Grieskirchen werden noch Leihomas wie Andrea Henöckl gesucht. | Foto: Omadienst
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BEZIRKE (jmi). Im Kinderbuch-Klassiker "Die Omama im Apfelbaum" wünscht sich der kleine Andi eine eigene Oma. Prompt findet er eine in seinem Versteck im Apfelbaum – eine Oma, die Tiger reitet und für jedes Abenteuer zu haben ist. So fantastisch geht es zwar im realen Leben nicht zu, aber mit dem Omadienst des Katholischen Familienverbands bekommen Kinder eine Leih-oma. "Es geht vor allem darum, Müttern eine stundenweise Unterstützung zu bieten, wenn sie Erledigungen machen oder arbeiten müssen", erklärt Evi Kapplmüller, Koordinatorin des Omadienstes. "Dabei kommen die Leihomas in das Haus der Familien und betreuen die Kinder in ihrem gewohnten Umfeld. Als Gegenleistung zahlt die Familie der Leihoma 5 bis 8 Euro in der Stunde."

"Suche nach Sinnvollem"

Geld spiele in den meisten Fällen aber eine Nebenrolle, wie die Koordination erklärt: "Vielmehr sind es Frauen in Lebensumbrüchen, wie bei Pensionsantritt, Scheidung oder Tod des Partners. Viele sind auf der Suche nach sinnvoller Beschäftigung, wollen Kindern bei der Entwicklung zuschauen." Die Entstehung einer familienna-hen Beziehung für alle Beteiligten mache den Omadienst so attraktiv. In Oberösterreich sind derzeit 360 Leihomas im Einsatz. "Eferding und Grieskirchen sind bisher weiße Flecken. Das ergibt sich vielleicht daraus, dass am Land Familien näher zusammenwohnen und sich gegenseitig besser aushelfen können", vermutet Kapplmüller.

"Sind keine typisch klassischen Omas mit grauen Haaren, sondern flotte Frauen."

Evi Kapplmüller

Gerade im Bezirk Eferding, besonders in Alkoven, ist man auf der Suche nach neuen Leihomas. Mobilität der Frauen ist wichtig, als "Schmerzgrenze" nennt Kapplmüller eine 15-Minuten-Fahrt. Wer sich als Leihoma versuchen möchte, muss zudem ein eintägiges Basisseminar absolvieren. Auch ein Kindernotfallkurs wird angeboten. "Aber im Grunde sind unsere 'Omas' gestandene Frauen mit Hausverstand und Lebenserfahrung. Und das schätzen auch die Familien", erklärt die Koordinatorin. Die Leihomas sind über den Katholischen Familienverband auch haftpflicht- und unfallversichert.

Sich gegenseitig kennenlernen

Familien und Leihomas melden sich bei Kapplmüller, die versucht, beide Seiten zusammenzubringen. Ein Kennenlerntreffen sowie offene Kommunikation untereinander soll ein gutes Miteinander gewährleisten. Übrigens: Wer jetzt an die typische Oma mit grauen Haaren und Brille denkt, liegt oft daneben. "Die Leihomas sind großteils ab 50, 60 Jahre alt. Man kann schon von 'flotten Frauen' sprechen", lacht Kapplmüller. Somit hat der Omadienst wohl doch ein bisschen was von der "Omama im Apfelbaum".

Alle Informationen zum Omadienst für Eferding und Grieskirchen gibt es bei Koordinatorin Evi Kapplmüller unter Tel. 0732/7610-3432 sowie auf www.omadienst.info.

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