Kukmirn: Mit Asylwerbern Weihnachten feiern
Weihnachtsfeier mit Flüchtlingen aus einer anderen Kultur und Religion - ist das möglich?
Ja, in Kukmirn im Quartier in der Forststraße haben wir das heuer schon zum zweiten Mal praktiziert. Die fünf jungen Männer aus Afghanistan, die seit Juli 2015 hier wohnen und drei ehrenamtliche Helferinnen haben die Vorbereitungen gemeinsam getroffen, eine Tanne besorgt und geschmückt, Geschenke besorgt, das Festessen gekocht, den Tisch gedeckt, Lieder kopiert, ...
Gestaltung der Feier
Am Heiligen Abend trafen wir uns zum Mittagessen im Quartier. Anschließend versammelten wir uns um den Christbaum und sangen Weihnachtslieder, die von den gefühlvollen afghanischen Liedvorträgen von zwei Asylwerbern ergänzt wurden. Eine Bescherung für alle Anwesenden durfte nicht fehlen.
Besuch eines Krippenspiels
Am Abend nahmen wir alle zusammen mit einer afghanischen Familie aus einem anderen Quartier am Krippenspiel von Kindern und Jugendlichen in der evangelischen Kirche in Kukmirn teil. Die gespielte und gesungene Weihnachtsbotschaft hat unsere muslimischen Freunde und uns sehr berührt. Sie konnten den Großteil gut verstehen, da sie seit 18 Monaten 6 Stunden ehrenamtlichen Deutschkurs in der Woche besuchen.
Freundschaft über Grenzen hinweg
Unsere Asylwerber und uns Betreuerinnen verbindet schon sehr lange eine Freundschaft, die durch den Besuch von Veranstaltungen, Ausflügen, Geburtstags- und Weihnachtsfeiern sowie Feiern ihrer Feste vertieft wird. Es ist keine einseitige Hilfe, sondern ein "Voneinander-Lernen".
Unsere Asylwerber zeichnen sich durch einen starken Willen zur Integration, durch Respekt gegenüber unserer Lebensweise und Kultur, durch große Motivation beim Erwerb der deutschen Sprache aus und lehnen Terroranschläge ab. Sie und auch wir, die wir Kontakt zu ihnen haben, wünschen uns sehr, dass Flüchtlinge nicht unter Generalverdacht gestellt werden. Ringen wir um diese menschliche Einstellung!
Ein herzliches Dankeschön sage ich allen, die mir in meinen Integrationsbemühungen tatkräftig zur Seite stehen. Es sind dies Quartierbesitzerin Daniela Juen, Waltraud Kohl, Dieter Penz, Roswitha Spirk und Birgit Pfingstl.
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