Respekt vor Leuten mit Angst

Kerstin Purgstaller spielt ausgelassen mit Hündin Wanda
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Ein Artikel im STADTBLATT über zwei Huskies, die andauernd von anderen Hunden angegriffen werden, hat für Aufregung gesorgt. Hundetrainerin Senta Kunwald vom ÖGV Mensch Hund Zentrum Tirol zeigt, wie man Hunde richtig erzieht und solche Ereignisse verhindern kann.

(vk). Eines steht fest: Bei der Hundeerziehung gibt es hunderte Dinge, die man falsch machen kann. „Der erste Fehler wird oft schon vor dem Hundekauf begangen“, weiß Senta Kunwald. „Man sieht einen Welpen, findet in süß und kauft ihn, ohne sich weiteres zu überlegen“, so Kunwald. „Bei Geräten werden vor dem Kauf massenweise Prospekte durchgeblättert und verglichen, einen Hund hingegen kauft man ohne nachzudenken“, ist Kunwald erzürnt. Vor dem Kauf sollte man sich also überlegen: Habe ich die Zeit für den Hund? Wollen alle Familienmitglieder einen Hund? Welche Rasse passt zu mir und meinen Hobbies? Bin ich körperlich fit genug?

Hochsoziale Verteidiger
Oft wird vergessen, dass der Hund ein hochsoziales Wesen ist. Er hat die gleichen Gefühle wie wir Menschen. Außerdem ist er ein Jäger und Revierverteidiger. Damit dies nicht zum Problem wird, ist der Kontakt zum Herrchen oder Frauchen und vor allem das Spielen sehr wichtig.

Erziehung von Anfang an
„Natürlich sind kleine Welpen süß, wenn sie einen Knochen nicht mehr hergeben und verteidigen“, versteht Kunwald WelpenbesitzerInnen. „Werden die Hunde aber größer, kann dies zum Problem oder sogar gefährlich werden.“ Deshalb gilt es, von Anfang an Tabus und Regeln aufzustellen. Der Hund muss lernen, wie fest er zubeißen darf, auf die HundehalterIn zu hören, auf Kommando herzukommen, immer auf das Okay des/der BesitzerIn zu achten, sich bürsten und pflegen zu lassen, mit anderen Hunden umzugehen usw. „Das gelingt nur, wenn ich viel Kontakt mit dem Hund pflege. Für einen Welpen sollte ich ca. drei bis vier Wochen zu Hause sein“, lehrt Kunwald.

Wer ist der Boss?
Am wichtigsten von allem ist es laut Hundetrainerin, Vertrauen aufzubauen. „Ich muss der Boss sein, der Hund muss mir vertrauen und mich als sein Vorbild sehen“, bestätigt Kunwald.

Konsequenzen
Hört der Hund nicht auf den/die BesitzerIn, muss die Konsequenz sofort erfolgen. „Zwischen Verhalten und Lob bzw. Korrektur darf nicht mehr als eine Sekunde vergehen. Es nützt nichts, wenn der Hund auf mein Rufen nicht sofort hört und ich ihn schimpfe, wenn er dann doch kommt“, so Kunwald. Dann denkt er nämlich, er wird getadelt, wenn er kommt.

Respekt vor Menschen mit Angst
„Einem Menschen, der Angst vor Hunden hat, nützt es nichts, wenn ich ihm sage, dass meiner nichts tut“, kennt Kunwald die Probleme zwischen Hundehaltern und Passanten. „Ich finde, es gehört zum Anstand, dass ich meinen Hund zu mir rufe, bevor er auf andere zuläuft oder man auf eine Wegbiegung trifft“, stellt Kunwald klar.

Leinenführigkeit großes Problem
Die größten Probleme finden sich laut Kunwald an der Leine. „Wenn mein Hund zieht, muss ich sofort konsequent sein“, so die Trainerin. Dies gilt auch bei kleinen Hunden.

Kommunikation
Hunde sind Körpersprachler und diese unterscheiden sich nicht so sehr von unseren Signalen. „Wir müssen lernen, wieder mehr auf solche nonverbalen Signale zu achten“, appelliert Hundetrainerin Kunwald.

Die Mensch Hund Zentrum sucht übrigens einen neuen Platz für die Hundeschule, da auf dem bisherigen Platz am Sieglanger ein Feuerwehrhaus gebaut werden soll.

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