Altersarmut trifft vor allem Frauen
Die Tiroler SPÖ-Frauen fordern Maßnahmen zur Verhinderung von Altersarmut von Frauen.
TIROL. Seit der schwarz-blauen Pensionsreform sind immer mehr Frauen durch Altersarmut bedroht. Altersarmut ist in Österreich vor allem weiblich. Daher fordern die SPÖ-Frauen mehr Einkommensgerechtigkeit, Verkürzung des Durchrechnungszeitraums, Verbesserung der Kinderbetreuung.
Gründe für die Altersarmut von Frauen
Altersarmut trifft vor allem Frauen. Die Hauptursache liegt in der schwarz-blauen Pensionsreform aus dem Jahr 2003. So bekommt eine Tiroler Frau rund 59 Prozent der Pension, die ein Tiroler bekommt. Dies hat mehrere Gründe. Einerseits arbeiten viele Frauen Teilzeit - die Gesellschaft ist immer noch darauf ausgerichtet, dass der Mann das Geld verdient und sich die Frau um Haushalt und Kinder kümmert. Gleichzeitig sind Frauenberufe schlechter bezahlt als Männerberufe. Ein weiterer Grund sind die mangelhaften Öffnungszeiten von Kinderbetreuungseinrichtungen in Tirol. „All das steht im Widerspruch zum Pensionssystem. Eine Ungerechtigkeit, der wir den Kampf ansagen. Soziale Sicherheit und Armutsvermeidung sind unsere vorrangigen Ziele“, so die Tiroler SPÖ-Chefin Elisabeth Blanik und Landesfrauenvorsitzende Selma Yildirim.
Keine Möglichkeit, die Lücken aufzufüllen
Die Änderungen des Pensionssystems wurden zu rasch umgesetzt. Früher hatten Frauen kaum die Möglichkeit, Vollzeitarbeit und Kinder miteinander zu verbinden und jetzt ist es zu spät, um darauf noch reagieren zu können. Sie tragen nun die Folgen, wenn sie in Pension gehen. "Mit diesem Problem dürfen wir die Frauen nicht alleine lassen“, so Elisabeth Blanik: „Schon heute sind 61% jener, die Ausgleichszulage zusätzlich zur Alterspension beziehen, Frauen. Um der Altersarmut bei Frauen entgegenzuwirken, brauchen wir rasch Maßnahmen."
Maßnahmen zur Vermeidung der Altersarmut von Frauen
Die Tiroler SPÖ-Chefin Elisabeth Blanik und Landesfrauenvorsitzende Selma Yildirim fordern einige Maßnahmen, um die Altersarmut von Frauen zu verhindern.
- Verkürzung des Durchrechnungszeitraumes: Da gerade ältere Frauen keine Möglichkeit mehr haben, die fehlenden Zeiten nachzuholen, muss der Durchrechnungszeitraum verkürzt werden.
- Schließen der Einkommensschere: Frauen verdienen bei ganzjähriger Vollzeitarbeit rund ein Viertel weniger als Männer. Dies hat natürlich auch Auswirkungen auf die Höhe der Pensionen. Das heißt, Arbeit muss neu bewertet werden, die Löhne in typischen Frauen müssen angehoben werden und ein Ausgleich zwischen sozialen und technischen Berufen geschaffen werden.
- Anhebung der Mindestlöhne
- Ausbau der Kinderbildungs- und –betreuungseinrichtungen, um eine echte Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen. In Tirol haben nur 30% der Kinder zwischen 3 und 5 Jahren einen Betreuungsplatz, der dem Vereinbarkeitsindex (VIF) entspricht.
- Gerechtere Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit (z.B. Papamonat, mehr Geld, wenn die Karenzzeit partnerschaftlich aufgeteilt wird)
- Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich
- Bessere Aufklärung über die Konsequenzen von „Lücken“ und Teilzeitarbeit im Verlauf des Erwerbslebens
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