Traglufthalle: Für Argumente war in Arzl kein Platz
Rechte und linke Provokateure sprengten Protest gegen Traglufthalle in Arzl: Bürger verzweifelt.
Eigentlich wollten die Vertreter der IG Arzl ihrem Unmut Luft machen. Unmut darüber, dass man ihnen eine Traglufthalle für Flüchtlinge vor die Nase knallt, obwohl alle Verantwortlichen wissen, dass diese Art der Unterbringung meist mehr Probleme schafft als löst. Viele der Anwesenden haben gehofft, konkrete Antworten zu bekommen, wann die Halle eröffnet wird und wie viel Menschen dort untergebracht werden. Andere wollten mit ihrem Protest zumindest eine Reduktion der Personenanzahl erreichen (Slogan: "70 sind genug"). Doch beides ging im Chaos unter. Denn die Veranstaltung wurde von linken und rechten Provokateuren ad absurdum geführt.
Weit rechts der FPÖ
Während sich Vertreter der FPÖ vergleichsweise moderat äußerten und tatsächlich versuchten, sachlich zu argumentieren, waren andere Teilnehmer der Veranstaltung eindeutig der extremen Rechten zuzuordnen. Diese Demonstranten versuchten die Stimmung aufzuheizen und Wortmeldungen mit Pfiffen und Zwischenrufen zu unterbrechen.
Weitere Eskalation
Während die meisten anwesenden Politiker, wie etwa Flüchtlings-StR Franz Gruber, versuchten, die Wogen zu glätten, setzte Grünen-GR Mesut Onay – immerhin Obmann des Bürgerbeteiligungsausschusses – auf Provokation. Er spazierte mit einem "Refugees welcome" mitten in die Menge. Nach Angaben der Veranstalter der IG Arzl beschimpfte er die Anwesenden pauschal als "Rassisten" und "Nazis" und sorgte so für eine weitere Eskalation. Lediglich dem professionellen Auftreten der Polizei war es zu verdanken, dass diese aufgeheizte Stimmung nicht in Handgreiflichkeiten mündete.
"Nein" zu Vereinnahmung
Die "Plattform Bürgerinitiativen", der auch die IG Arzl angehört, zeigt sich betroffen über diese Eskalation. "Wir distanzieren uns klar von diesen rechten und linken Umtrieben. Wir wollen uns nicht politisch vereinnahmen lassen", erläutert deren stv. Sprecher Leo Pertl.
Lob für Linie der Stadtchefin
Vielmehr unterstützt die Plattform mittlerweile offen die Linie der Bürgermeisterin in der Flüchtlingsfrage. "Innsbruck hat bereitwillig eine hohe Zahl an Menschen aufgenommen. Wenn Bgm. Oppitz-Plörer und StR Gruber nun versuchen, die Unterbringung dieser Menschen zu verbessern und ihre Integration voranzutreiben, ist dies mit Sicherheit der richtige Weg. Dennoch ändert sich nichts an unserer Ablehnung von Massenquartieren wie der Traglufthalle, da diese alle anderen Bemühungen konterkarieren", betont Pertl.
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