INTERNATIONALER „CREATIVE EXPRESS“ IN TIROL

Foto: Ziska Thalhammer
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„Ein Flug nach München, Shuttle nach Fieberbrunn, Vorträge in einer Apres-Ski-Bar, Ideenfindung und –Coaching in Seilbahn-Gondeln, Abendessen auf einem Berggipfel?“ Sue Keogh, Online-Chefin von Lürzer’s Archiv, gefragter Social-Media- und Kongress-Profi mit Sitz in Cambridge konnte die Einladung nicht recht glauben. Der CREATIVE EXPRESS des ADC*E wollte sie an Bord haben. Allerdings – genau das war das Programm. Und ein Riesenerfolg. Mit Sue.

Die vierte Ausgabe des CREATIVE EXPRESS ist sicherlich die bisher ungewöhnlichste. Die Grundidee bleibt gleich. Handverlesene, junge Spitzen-Kreative werden in ein spezielles, inspirierendes Setting geladen. Zu Vorträgen, einem Briefing und zum Arbeiten. Nicht in einem Büro. Nicht in einem Kongresszentrum. Ein einer Seilbahn. Diesmal.

Ausgedacht hat sich das etwas andere Ausbildungsprogramm Hans-Peter Albrecht, seines Zeichen unter anderem Akademie-U5-Direktor. Er wählte 28 Talente aus den Kandidaten, die die nationalen Mitgliedsclubs des ADC*E ins Rennen schickten. Der D&AD, der CCA, de ADC, Italien, Spanien etc. und formte daraus 3er bzw 4er-Teams.

Junge Texter, Designer, Filmer, Digitale, Art Directoren – junge Kreative mit den unterschiedlichsten Schwerpunkten waren zu kombinieren. Wichtige Maßgabe: Höchstmögliche kulturelle Gegensätze und totaler Sprachen-Mix. Ein simpler Kniff, die Angst vor einer „Blamage“ mit einer ersten Idee zu nehmen. Wenn sich jeder mit einer ähnlich lückenhaften Fremdsprechen-Kenntnis outet, ist die erste Hemmung weg.

Die Organisatoren rund um H.P Albrecht und seinen Tiroler Kollegen Tom Jank erarbeiteten ein maßgeschneidertes Briefing für den 2015er CREATIVE EXPRESS. Europa, Natur, Tirol, Zukunft, junge Menschen, Umwelt. Folgerichtiges Haupt-Briefing: Ideen für den Brenner Basis Tunnel. Ein 64-Kilometer-Projekt, seit einem Jahr im Bau, eines der wichtigsten Verkehrsprojekte Europas. Ebenso wichtig wie unbekannt. Dafür aber 10-Millarden „teuer“.

Aufgetankt durch ein 10x10-Vortragsformat (10 Speaker a 10 min.) enterte jedes Team eine eigene Gondel der Fieberbrunner Doíschbergbahn zum Ideenfinden. Als Coaches standen ihnen Cannes-Winner bzw. Fach-Profis zur Verfügung.

Nach einem halben Tag in ihrer Gondel, einer Nacht zum Ausarbeiten und einem weiteren halben Tag in 1.600 Meter Höhe präsentierten die jungen Teilnehmer tatsächlich bemerkenswerte "out-of-the-Gondel"-Konzepte.

Darunter einfache Lösungen wie komplexere Ideen, wie der „Moving Tunnel“ – ein kompletter Zug wird dafür außen wie die Landschaft gestaltet, die der Tunnel durchbohrt. Innen dagegen erlebt man den Tunnel-Bau vom Anfang bis zur Fertigstellung - als Installation.

Eine besonders clevere Kampagne war: „Der Tunnel macht Träume wahr“. Für die Röhren wird mehr Material aus dem Berg geholt wie 8 Cheops-Pyramiden fassen würden. Der Brenner Basis Tunnel bietet an, mit diesem Material Träume zu verwirklichen, zu bauen. Etwa ein Skateboard-Labyrinth, einen Vogel-Beobachtungsturm oder einfach ein Victory-Denkmal.

Das zweite Briefing kam von der lokalen Brauerei „Huber Bräu“, die auch als Sponsor mit am Start war. Hier zeigten die jungen Kreativen, dass selbst in der tausendfach beackerten Kategorie „Bierwerbung“ noch überraschende Ideen stecken. Mit der richtigen Inspiration allemal.

„Das Ziel ist nicht, hier tatsächlich Kampagnen zu entwickeln, die tatsächlich umgesetzt werden. Fänden wir zwar lustig, aber eher am Rande. Der CREATIVE EXPRESS soll in erster Linie den jungen Leuten, aber auch der gesamte Branche zeigen, dass Kreativität grenzenlos ist. Dass überall verblüffende Talente entdeckt werden können. Und sollten. Dass das grenzenlose Europa eine fantastische Einrichtung ist, die man einfach nutzen muss. Gerade heute freuen wir uns, wenn wir daran erinnern können.“

Die Teilnehmer kamen aus England, Spanien, Portugal, Italien, der Ukraine, Tschechien, Slovakei, Slowenien, Niederlande, Finnland, Österreich (Astrid Neumayr, Wiesing; Robert Seekirchner, Innsbruck; Andreas Misslingen, Kufstein), Rumänien, Russland, Estland und der Schweiz. Kaum verwunderlich, dass die Europäische Union den CREATIVE EXPRESS unterstützt. Unterstützung kam dazu auch von den Bergbahnen Fieberbrunn, dem Tourismusbüro PillerseeTal, der Tiroler Wirtschaftskammer – erfreut darüber, eine neue, inspirierende Seite Tirols zu zeigen.

Bevor die Teilnehmer die atemberaubende Location verließen, wartete noch eine besondere Überraschung auf sie. Organisationschefin Maximiliane Albrecht führte sie in die Arena der Biathlon-WM 2017 in Hochfilzen. Die Passagiere des CREATIVE EXPRESS wurden hier zu einem wahrhaften Shooting eingeladen. Mit Kleinkaliber-Gewehren. Eine weitere Erfahrung (und Analogie), die sie so schnell nicht vergessen. Fokussiert, konzentriert und gleichzeitig entspannt zu sein. Und so ins Schwarze zu treffen.

Mercè Segú, ADC*E-Managing Director, resümiert, „Ich glaube, mit diesem CREATIVE EXPRESS haben wir voll ins Schwarze getroffen. Allerdings wird es jetzt ziemlich schwierig, das nächste Mal noch einen draufzulegen – und eines muss ich noch sagen – ich habe hier so gut geschlafen, wie schon lange nicht mehr.“

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