Unfallfrei durch die Skisaison

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KIRCHDORF. Skifahren ist eines der liebsten Freizeitvergnügen der Österreicher/- innen. Dennoch verzeichnen die Statistiken der Spitäler jedes Jahr zahlreiche Patienten, die sich auf den Pisten verletzen. Mangelnde Kondition ist in vielen Fällen die Ursache für folgenschwere Verletzungen. Besonders unter den alpinen Skifahrer gibt es viele, die zwar seit Kindesbeinen auf den Skiern stehen, jedoch während des übrigen Jahres kaum Zeit finden, sich wirklich fit zu halten. Oberarzt Michael Heim, Facharzt für Physikalische Medizin und Rehabilitation (PMR) im LKH Kirchdorf rät daher zu einem sinnvollen Training einige Wochen vor dem geplanten Pistenvergnügen.

Skifahren fordert dem Körper einiges an Stabilität, Kraft und Ausdauer ab. „Wer völlig unvorbereitet in die Bindung steigt, dem nützt allgemein gutes Fahrkönnen oft wenig“, so der Experte, „auch geübte Skifahrer belasten schon am ersten Skitag Muskeln, Sehnen und Bänder, die unter Umständen schon lange nicht mehr gefordert wurden.“ Mit der richtigen Vorbereitung kann nicht nur der Muskelkater gering gehalten oder sogar vermieden werden, auch die Fahrkonzentration ist erheblich höher, wenn Kraft und Kondition ausreichend vorhanden sind.

Gelenke stärken und Körperspannung verbessern

Am besten eignet sich zur Vorbereitung ein Training, das zugleich Kraft, Koordination und Gleichgewicht schult. „Bei Übungen wie dem Ausfallschritt auf verschiedensten labilen Unterlagen wie am Kreisel oder Kippbrett wird, die tiefe Rumpfmuskulatur trainiert und gleichzeitig die Körperspannung verbessert“, sagt Heim und fügt hinzu, „machen Sie sich nichts draus, wenn Sie dabei wackeln – das ist gewollt.“ Besonders wichtig vor dem Start in die Wintersportsaison ist auch die Stärkung der Sprung-, Knie-, und Handgelenke sowie die Kräftigung der Schultern. Diese Körperregionen sind es, die beim Skifahren und Snowboarden besonders belastet und somit bei Überforderung gefährdet werden.

Mit ein paar einfachen Übungen, wie beispielsweise einfache Kniebeugen mit oder ohne Zusatzgewichte, können Gelenke und Schultern auch ohne teure Trainingsgeräte mit wenig Zeitaufwand auf das Sportvergnügen im Schnee vorbereitet werden.

Beim ebenfalls sinnvollen Ausdauertraining muss im Übrigen wegen der langsam sinkenden Temperaturen keinesfalls auf den Sport im Freien verzichtet werden. „Durch die Bewegung an der frischen Luft wird die Durchblutung gefördert und das verbessert die Abwehr“, betont Oberarzt Heim, „erst bei ganz extremen Minusgraden ab minus 15 Grad Celsius sollten Sie auf Ihre Joggingrunde verzichten.“ Erst dann schafft es der Körper nicht mehr, die Luft soweit zu erwärmen, dass die Bronchien nicht geschädigt werden.

Körperfitness und optimale Ausrüstung

Selbst ein umfassendes Training kann natürlich keinen Schutz vor einem Sturz garantieren, das Verletzungsrisiko wird allerdings erheblich gesenkt. Nicht zuletzt auch deshalb, weil ein vitaler und gestärkter Körper schneller auf Unebenheiten und wechselnde Verhältnisse reagieren und einen Sturz besser ausgleichen kann.
Bevor es schließlich ab in die schneebedeckten Bergregionen geht, rät der Mediziner zudem noch einmal die gesamte Ausrüstung zu kontrollieren. „Leider fahren in Österreich 50 Prozent der Skifahrer mit einer falsch eingestellten Skibindung. Beinahe 20 Prozent der Skiunfälle lassen sich darauf zurückführen“, so Oberarzt Heim. Auch die Bekleidung sollte Wind,- Nässe- und Kälteschutz aufweisen und ausreichend Bewegungsfreiheit lassen. Entsprechende Protektoren an den Unterarmen sind vor allem für Snowboarder eine sinnvolle Ergänzung, da sie einen Knochenbruch fast vollständig verhindern können.

Fotos: gespag

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Foto: Cityfoto
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