Der Maibaum hat Tradition
Das Maibaumaufstellen ist nach wie vor sehr beliebt. Brisant ist der Brauch des Maibaumstehlens.
BEZIRK (sta). Der Maibaum hat wieder Tradition und wird vielerorts am Vorabend zum 1. Mai aufgestellt. Der Brauch des Stehlens bedeutet für die Bestohlenen meist einen "Angriff" auf die Ehre.
Auch die Landjugend fühlt sich dem Brauchtum verpflichtet. Bezirksobmann Herbert Strassmair dazu: "Der Maibaum und die mit ihm verbundenen Bräuche gehören natürlich auch für uns zu einer langen Tradition in unseren Gemeinden. Es ist wichtig für uns, diese zu erhalten. Das Stehlen des Maibaums ist von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich geregelt. Um darüber den Überblick zu behalten, gibt es auf der Homepage der Landjugend eine digitale Maibaumlandkarte. Bei dieser können sich nicht nur die Landjugend, sondern auch andere Vereine für ihre eigenen Ortschaften eintragen, um ihre geltenden Regeln den anderen mitzuteilen."
Auch in Windischgarsten wird die Tradition hoch gehalten. Johannes Kniewasser, Leiter der Landjugend: "Wir haben noch nicht entschieden, wo wir den Baum heuer aufstellen. Es macht aber jedes Jahr wieder großen Spaß und ist einer der Höhepunkte des Vereinslebens. Diebe werden es bei uns aber auch heuer schwer haben. Wir bewachen den Baum nach dem Aufstellen die ganze Nacht. Nicht alle machen das, darum schauen wir uns schon jedes Jahr um. Ein paar Mal ist uns schon gelungen, einen Baum zu entführen. Die `Auslöse´ mit einer zünftigen Jause war immer sehr lustig."
Seit 19 Jahren stellt in Kirchdorf der ÖTB den Maibaum auf. So wie jedes Jahr, wird er auch heuer von der Agrargemeinschaft gespendet und am 29. April (18 Uhr) mit einem Pferdefuhrwerk auf den Stadtplatz gebracht. Organisator Wolfgang Lacheiner vom Turnerbund: "Wir stellen den Baum nach wie vor händisch und mit Muskelkraft auf. Das gehört einfach zur Tradition. Dass jemand unseren Baum stiehlt, glaube ich eigentlich nicht. Das wird in der Innenstadt auch nicht so einfach möglich sein. Aber wir haben sicherheitshalber nächtliche Kontrollfahrten durch die Stadt organisiert."
Digitale Maibaumlandkarte soll Klarheit bringen
(sta). Eine generelle Regelung für den Diebstahl eines Maibaumes gibt es nicht. Mit der digitalen Landkarte möchte die Landjugend Oberösterreichs versuchen, die unterschiedlichen und vielfältigen Regelungen des Maibaumstehlens in den einzelnen Regionen und Gemeinden zu erfassen und zu dokumentieren. Die Karte soll den Dieben Klarheit geben, unter welchen Voraussetzungen ein Baum in den jeweiligen Gemeinden gestohlen werden darf und somit vorsorglich unnötige Streitigkeiten vermeiden. Die Karte ist im Internet www.doris.ooe.gv.at oder auf der Homepage der Landjugend Oberösterreich www.ooelandjugend.at .
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