Grafensteiner fürchten um Lebensqualität

Derzeit gibt es in Grafenstein die 110- und 220-kV-Leitungen. Helmut Nikel fürchtet, dass zweitere einfach auf 380 kV aufgestockt werden könnte | Foto: mev.de
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  • Derzeit gibt es in Grafenstein die 110- und 220-kV-Leitungen. Helmut Nikel fürchtet, dass zweitere einfach auf 380 kV aufgestockt werden könnte
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GRAFENSTEIN. Schon im Jahr 2011 regte sich Widerstand gegen den geplanten 380-kV-Ringschluss in Österreich - damals in einigen Rosental-Gemeinden. Nun macht Helmut Nikel (Bürger Allianz Grafenstein) erneut Druck. "Es sind einige Grafensteiner auf mich zugekommen, die um ihre Lebensqualität fürchten", so Nikel. Einige Häuser bzw. geplante Wohnblöcke sind nur 50 Meter von den bestehenden 110- bzw. 220-kV-Leitungen entfernt.

Upgrade auf 380 kV?

Nikel fürchtet, dass die 220-kV-Leitung einfach auf 380 kV umgerüstet werden könnte. "Im Nationalrat wurde auch schon darüber gesprochen, dass ein solches Upgrade von der generellen Pflicht einer Umweltverträglichkeitsprüfung ausgenommen werden könnte."
Hinweise dafür finden sich im Masterplan (siehe unten) der Austrian Power Grid (APG). Dort heißt es: "Es werden leitungsbautechnische Varianten für die Netzverstärkung untersucht. Der Umsetzungszeitraum beruht auf aktuellen legistischen Rahmenbedingungen. Wird die Möglichkeit des Upgrades von Bestandsleitungen durch den Bundesgesetzgeber legistisch vorgesehen, ist dieses Projekt früher realisierbar." Daher glaubt Nikel, es könnte schon im Jahr 2020 soweit sein.

Leitung unterirdisch führen

Es gehe nicht darum, gegen Strom-Versorgungssicherheit zu sein, so Nikel. "Es ist nur eine Frage, wo diese Leitung geführt wird." Er ist für eine unterirdische Verlegung der Leitung oder überhaupt um eine Trassenverlegung weg vom Wohngebiet. "Schließlich geht es um eine massive gesundheitliche Belastung und auch um eine Wertminderung der Grundstücke."

Die Bürger informieren

Nikel plant, eine Bürgerinitiative zu bilden. Er denkt auch über eine Unterschriftenaktion nach und will die Grafensteiner regelmäßig mit Informationen zum Projekt versorgen. Auf seiner Homepage gibt es bereits ein Video zum Thema. "Wir müssen früh genug tätig werden, weil wenn umgerüstet wird, ist es zu spät."

Keine Planungen

Die WOCHE fragte bei APG-Pressesprecher Fritz Wöber nach, wie weit das Projekt 380-kV-Ringschluss schon ist. "Derzeit gibt es aber diesbezüglich noch keinerlei Planungen oder Gespräche", heißt es. Solche Projekte würden außerdem nur nach ausführlichen Gesprächen mit allen Beteiligten geplant werden.

Wesentliches aus dem APG-Masterplan 2030

>> Derzeit gibt es eine 220-kV-Leitung zwischen Kärnten (Netzknoten Obersielach) und Osttirol (Netzknoten Lienz). Der 380-kV-Ringschluss im Süden Österreichs ist ein wesentlicher Teil der strategischen Langfristplanung im Masterplan 2030.
>> Der Ringschluss fällt in den Zeitbereich 2022 bis 2025.
>> Grund für den Netzausbau: energiewirtschaftliche Entwicklungen in Österreich und Europa, Potentiale für zukünftige Pumpspeicher-Kraftwerke, Interaktion mit der Windkraft in Österreich und Europa, bessere Abstützung des 100-kV-Netzes in Kärnten.
>> Es werden leitungsbautechnische Varianten für die Netzverstärkung untersucht. Der Umsetzungszeitraum beruht auf aktuellen legistischen Rahmenbedingungen. Wird die Möglichkeit des Upgrades von Bestandsleitungen durch den Bundesgesetzgeber legistisch vorgesehen, ist dieses Projekt früher realisierbar.

Derzeit gibt es in Grafenstein die 110- und 220-kV-Leitungen. Helmut Nikel fürchtet, dass zweitere einfach auf 380 kV aufgestockt werden könnte | Foto: mev.de
Helmut Nikel: "Wir müssen früh genug tätig werden, weil wenn umgerüstet wird, ist es zu spät." | Foto: Privat
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