"200 Polizisten mehr für Klagenfurt"
Masterplan, STW, Personal: Albert Gunzer geht einmal mehr mit der Stadtregierung hart ins Gericht.
KLAGENFURT. "Es ist nicht auszuhalten", sagt Albert Gunzer. Der ehemalige Vizebürgermeister und aktuelle Bürgermeisterkandidat geht mit seinem einstigen Parteifreund, Bürgermeister Christian Scheider hart ins Gericht. Grund ist einmal mehr der Masterplan, der die Finanzen der Stadt auf Vordermann bringen soll.
Besonders ein Vorhaben ist Gunzer ein Dorn im Auge: Dass die Subventionen, die die Stadt jährlich vergibt, um die Hälfte - also um vier Millionen Euro - gekürzt werden sollen. "Das hätte fatale Auswirkungen auf die Kultur, auf die Vereine - ja sogar auf soziale Einrichtungen", sagt Gunzer. Dass es in der letzten Gemeinderatssitzung vor Weihnachten einen einstimmigen Beschluss - also mit Gunzers Stimme - den Masterplan betreffend gegeben hat, sieht Gunzer nicht als Widerspruch. "Wir haben einstimmig beschlossen, dass es einen Abänderungsantrag gibt. Dieser sieht vor, dass Scheider in den nächsten Wochen einen genauen Plan vorlegen muss, damit wir sehen, wie er die Einsparungen bewältigen will. Dann sehen wir weiter", so Gunzer. Bis Mitte Feber hat Scheider dazu Zeit.
Doch auch davon abgesehen: Handlungsbedarf, was das Klagenfurter Budget angeht, besteht schon länger. "Das wissen wir seit Jahren - und die Parteien haben sich ständig gegenseitig blockiert anstatt zu arbeiten", sagt Gunzer. Als Beispiel nennt er eine Studie aus dem Jahr 2011: Diese Studie bescheinigt den Stadtwerken (STW) ein Einsparungspotenzial von zwei bis drei Millionen Euro - allein was den Material-Einkauf angeht. "Ich denke, Scheider hat diese Studie nicht einmal gelesen", sagt Gunzer.
Apropos Stadtwerke: Diese haben, wenn es nach Gunzer geht, "selbstverständlich" einen Teil zur Sanierung der Stadtfinanzen beizutragen. "Die Stadt erwirtschaften Geld, das die Bevölkerung aufbringt - Gewinne müssen einfach wieder an die Bevölkerung zurückfließen", sagt Gunzer. Doch nicht nur mit Zahlungen, sondern auch mit günstigeren Tarifen: "Das Heizwerk wurde jetzt ja von Öl auf Gas umgestellt - das ist erheblich günstiger. Allein durch diese Maßnahme könnte man die Fernwärmepreise um zehn Prozent senken", behauptet Gunzer.
Und auch, was das Thema Sicherheit angeht, so hat Gunzer eine Forderung: "Klagenfurt braucht zwischen 150 und 200 Polizisten mehr!" In den letzten vier Jahren sei die Zahl der Polizisten in Klagenfurt klar zurückgegangen - von 325 auf 270. Gunzer: "Und das, obwohl die Stadt gewachsen ist."
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