Girl-Power bei Blaha
Beim Girls Day können Mädchen handwerklich-technische Ausbildungen und Berufe erschnuppern.
BEZIRK KORNEUBURG / BISAMBERG. "2005 gab es 15 KFZ-Lehrmädchen, heute sind es schon 40. Auch die Zahl der Metalltechnikerinnen ist von 21 auf 90 gestiegen. Wenn man aber bedenkt, dass über 1.000 Lehrlinge ausgebildet werden, ist das immer noch sehr wenig", stellte WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl beim Girls Day bei Blaha in Bismberg fest. Dieser soll jedes Jahr den Schülerinnen die Möglichkeit bieten, technische Berufe kennenzulernen. "Mädchen missachten oft ihre Talente und orientieren sich an klassischen Berufsbilder für Frauen, wie etwa Handel und Friseurin", erklärt Zwazl.
Damit will die Präsidentin natürlich nicht jene klassischen Berufe abwerten, sondern viel mehr die Mädchen dazu animieren, ihre Talente und Fertigkeiten auch in technischen und wissenschaftlichen Bereichen weiter auszubauen und eventuell zum Beruf zu machen. Denn dass diese Talente auch in jungen Mädchen schlummern, steht außer Frage.
Wir brauchen Fachkräfte
Bei Blaha legt man auf die Ausbildung des Nachwuchses größten Wert. Mit Christina Marchinek und Michelle Zeman gibt es derzeit auch zwei Lehrmädchen, die in den Bereichen Tischlerei und Werkzeugbautechnik ausgebildet werden. Dass Niederösterreich Fachkräfte braucht, davon ist auch Landesrätin Barbara Schwarz überzeugt. "Der Girls Day findet heuer zum 15. Mal statt. 2005 haben 700 Mädchen teilgenommen, die in 31 Unternehmen geschnuppert haben. Heuer sind es schon 1.800 Mädchen und 85 Unternehmen."
Bessere Chancen
Dass man mit einer guten Ausbildung auch bessere Chancen am Arbeitsmarkt hat, weißt Marion Carmann vom AMS NÖ. "Wir verzeichnen eine steigende Arbeitslosigkeit, gleichzeitig gibt es aber eine intensive Nachfrage nach gut ausgebildeten Fachkräften. Wer gut ausgebildet ist, hat später einfach die besseren Chancen."
Zudem sei der Verdienst in technischen Berufen besser. "Ein Friseur-Lehrmädchen bekommt im ersten Lehrjahr 395 Euro, in der KFZ-Lehre hingegen 668. Dass verdeutlicht schon den großen Unterschied", so Carmann.
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