Tirols größte Raiffeisenbank entsteht im Bezirk Kufstein

Der Ausichtsrat und der Vorstand plädiert für eine Verschmelzung der RAIKA MUT mit Wörgl/Kufstein.
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Die Raiffeisengruppe verfügt noch über die komplexeste Struktur aller österreichischen Banken und ist, ähnlich wie der Staat Österreich organisiert (* siehe Info RAIKA). Sparmaßnahmen und Umstrukturierungen, führen zu Fusionierungen und scheinen eine Notwendigkeit zu werden. Bei der RAIKA werden im Gegenzug zu anderen Banken dieses Zusammenführungen nicht von „externer Seite“ auferlegt, sondern entstehen aus eigenem Willen heraus.

So stand bei der Generalversammlung der Raiffeisenbank Mittleres Unterinntal (RAIKA MUT) am Abend des 7. Mai im Festzelt hinter dem „Kramsacher Hof“ der Punkt 7 der Tagesordnung, welcher die „Verschmelzung mit der Raiffeisenbank Wörgl/Kufstein beinhaltete eindeutig im Mittelpunkt. Aufsichtsrat- Vorsitzender Ing. Michael Lebesmühlbacher in seinem Eröffungsplädoyer: „Ich möchte vorweg einige Worte, betreffend der Verschmelzung mit der RAIKA Wörgl Kufstein an sie richten. Seit Anfang Jänner 2015 sind wir im Gremium mit dem Thema der Zusammenführung befasst. Es wurden sehr viele Sitzungen mit Besprechungen durchgeführt, bei welchen sämtliche Für- und Wieder diskutiert und abgewogen wurden. Wir sind konfrontiert mit harten Fakten und müssen abseits der emotionalen Ebene akzeptieren, dass wir mit den derzeit vorherrschenden Rahmenbedingungen keine große Freude haben.“ Lebesmühlbacher begründet die Situation folgendermaßen. Auf der einen Seite stehen ca. 3% steigende Fixkosten im Jahr, auf der anderen Seite stehen fallende Margen und Wettbewerbsverschärfungen. Diese Verschärfungen kommen laut ihm über die neuen Medien, speziell über das Internet. Es werden laufend neue Unternehmen mit Bankkonzession gegründet und dieser Sachverhalt sei keine schleichende Situation, sondern eine Walze die alles überrolle. Dazu sei die Konjunktursituation derzeit schwer- oder überhaupt nicht einschätzbar. Darauf muss die RAIKA MUT, trotz der derzeitigen ausgezeichneten Situation, die drohende Gefahr im Auge behalten und auf diese reagieren. Folgende Gründe haben die RAIKA MUT bewogen die Raiffeisenbank Wörgl/Kufstein als Partner für die Verschmelzung anzunehmen. Der Partner ist laut Berichten der Revision, ein „kerngesunder Partner“ und damit genauso „kerngesund“ wie die RAIKA MUT. Es sind viele Synergieeffekte durch den Zusammenschluss zu erwarten.Die derzeitig beschäftigten Mitarbeiter können im Unternehmen bleiben. Es werden ihnen sogar mehr Perspektiven und Aufstiegschancen versprochen. Auch der Charakter und die Wirkungskraft als Regionalbank bleibe erhalten. Zum Abschluss seines mit viel Leidenschaft vorgebrachten Vortrages, zitiert Lebesmühlbacher den Wirtschaftswissenschaftler Karl Pilsl mit einem Beispiel aus seinem Buch „Die Naturkonforme Strategie“. Dies veranschaulicht er durch ein dünnes Holz und zeigt der Generalversammlung wie leicht dieses brechen kann. Aber als er dann mehrere Hölzer zusammen in die Hände nimmt, lassen sich diese nicht mehr (so einfach) brechen. Bevor es nun zur Abstimmung der 254 Anwesenden zur „Verschmelzung“ mit der Raiffeisenbank Wörgl Kufstein kam, erläuterten die beide Vorstände Dr. Siegfried Kratzer und Markus Told die fachlichen und dafür sprechenden Gründe aus den Revisionsgutachten. Die Abstimmung erfolgte mit Stimmzetteln, anhand dieser nach der Auszählung von 194 (78, 8 %) gegen 52 (21, 2%) Stimmen ein deutliches „Ja“ für den Zusammenschluss gefasst wurde. Anzumerken ist noch, dass einen Tag zuvor, am 6. Mai, die RAIKA Bad Häring- Schwoich, ebenfalls für eine „Verschmelzung“ mit Wörgl/Kufstein stimmten. Somit entsteht nun ein RAIKA- Riese im Tiroler Unterland, welcher ein Eigenkapital von 1, 1 Milliarden Euro, 180 Mitarbeiter in 18 Bankstellen, 4 Vorstände (vorher 6) und 9 Aufsichtsräte vorweisen kann.

* Info RAIKA
Raiffeisen ist die einzige österreichische Bankengruppe, welche in einem dreistufigem System organsiert ist.
- 1. Stufe: 490 selbstständige Raiffeisenkassen mit 1600 Filialen = ca. Anzahl der österreichischen Gemeinden.
- 2 Stufe: Acht Raiffeisen-Landeszentralen. Bis auf die Raiffeisen Landesbank Niederösterreich-Wien, die für zwei Bundesländer zuständig ist.
- 3 Stufe: ist die Raiffeisen Zentralbank (RZB) in Wien, die für zentrale Serviceaufgaben in ganz Österreich zuständig ist. Die RZB koordiniert beispielsweise die österreichweite Raiffeisen-Werbung. Der RZB gehören wiederum 60 % an der in Osteuropa tätigen Raiffeisen Bank International (RBI).

Wo: Claudiaplatz, Claudiapl., 6233 Voldöpp auf Karte anzeigen
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