Grobplanung für Hochwasserschutz steht

Von der Gefahrenzone zum Hochwasserschutz: 2.200 Gebäude und 160 Hektar derzeit als Gefahrenzonen ausgewiesene Flächen im Unteren Unterinntal werden hochwassersicher. Die Grobplanung dafür liegt vor. | Foto: Land Tirol
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  • Von der Gefahrenzone zum Hochwasserschutz: 2.200 Gebäude und 160 Hektar derzeit als Gefahrenzonen ausgewiesene Flächen im Unteren Unterinntal werden hochwassersicher. Die Grobplanung dafür liegt vor.
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BEZIRK. Die Grobplanung für den Hochwasserschutz im Unteren Unterinntal von Brixlegg bis Angath, das so genannte Generelle Projekt, wurde termingerecht mit Jahresende 2016 fertiggestellt. Mit den geplanten Maßnahmen werden 160 Hektar Bauland und 2.200 Häuser vor Hochwasser geschützt.
Dazu sollen im Unteren Unterinntal 18 Kilometer Mauern und Dämme errichtet sowie in Kramsach, Radfeld/Kundl und Angath drei optimierte Retentionsräume mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 8,5 Millionen Kubikmeter Wasser geschaffen werden. Voraussetzung für die weitere Planung und rasche Umsetzung des Hochwasserschutzes ist die grundsätzliche Zustimmung aller Gemeinden und sonstigen Interessenten zur vorliegenden Planung.

360 Millionen Schaden, 250 Millionen für Schutz
Im Rahmen der Planung für den Hochwasserschutz für das Untere Unterinntal wurde auch das volkswirtschaftliche Schadenspotenzial bei einem 100-jährlichen Hochwasser ermittelt: 360 Millionen Euro Schaden würde ein 100-jährliches Hochwasser zusätzlich zur Gefahr für Leib und Leben auf aktueller Preisbasis allein im Unteren Unterinntal im Raum Brixlegg bis Angath verursachen.
Die Gesamtkosten für den geplanten Hochwasserschutz betragen laut vorläufigen Berechnungen auf heutiger Preisbasis 250 Millionen Euro. 80 bis 85 Prozent der Kosten können nach derzeitigem Stand vom Bund übernommen werden. „Die Spekulationen haben ein Ende. Wir haben erstmals eine belastbare Kostenschätzung. Auch wenn der Bund den Löwenanteil tragen wird, werden wir als Land Tirol die Gemeinden bei der Realisierung des Hochwasserschutzes nicht alleine lassen“, versichert LHStv Josef Geisler.
Das vorliegende Projekt wurde den GemeindevertreterInnen bei einem Planungstreff präsentiert und die Unterlagen den Gemeinden übergeben. In weiterer Folge werden die Schutzmaßnahmen den Gemeinderäten der acht Gemeinden vorgestellt. Nach Rückmeldung der Gemeinden soll im heurigen Jahr das Einreichdetailprojekt ausgearbeitet werden. Der Zeitplan hält allerdings nur, wenn es keine gravierenden Änderungswünsche gibt.

Retentionsraum Wörgl nicht machbar
Im Zuge der Planung intensiv geprüft, aber aus technischen Gründen sowie aufgrund massiver Sicherheitsbedenken als nicht umsetzbar eingestuft, wurde auch der oftmals vorgeschlagene und geforderte Retentionsraum in Wörgl.
Auch beim Thema Hochwasserschutz soll sich im Jahr 2017 etwas tun. Die Gründung des Wasserverbandes solle im Juni 2017 erfolgen. Grundsätzlich sei es der Stadt ein Anliegen, den Wasserverband so schnell wie möglich auf Schiene zu bringen.
"Die Stadtgemeinde Wörgl war eine der ersten die diese Gründung des Wasserverbandes beschlossen hat. Jetzt geht es eben darum die Bedingungen noch auszuverhandeln", meint Bürgermeisterin Hedi Wechner. Es müsse die Situation der Stadt Wörgl miteinbezogen werden, auch was die Zahlungen anbelange. Wörgl soll als Meistzahler auftreten - Anlass für Wechner noch einiges zu verhandeln, denn "wenn wir zahlen, dann wollen wir natürlich auch mitsprechen." Für die Bürgermeisterin ist es Aufgabe des Landes ebenso wie der Gemeindeführung für die Bevölkerung zu sorgen. Hochwasseropfer seien keine Nutznießer.

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