Schwoich/Kufstein
Bürgerinitiative ruft zu Protestfahrt für Eiberg-Radweg auf

So stellt sich die "Bürgerinitiative Sicherer Eibergradweg" die neue Radwegverbindung entlang der Eibergstraße vor.  | Foto: Visualisierung: BI Sicherer Eibergradweg
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  • So stellt sich die "Bürgerinitiative Sicherer Eibergradweg" die neue Radwegverbindung entlang der Eibergstraße vor.
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Bürger kündigen Demonstration am 4. Mai an: sie wollen sich für ihren Vorschlag für einen neuen Radweg beim Eiberg einsetzen. Laut Baubezirksamt wäre eine Umsetzung aber schwierig.

KUFSTEIN, SCHWOICH. Eine Schließung der Radwege-Lücke in der Eibergschlucht zwischen Kufstein und Schwoich hat dieser Tage die "Bürgerinitiative für einen sicheren Eibergradweg" im Visier. Sie besteht aus einer Kerngruppe von rund zwanzig Personen, die sich für eine neue Radweglösung von Schwoich nach Kufstein einsetzen – dabei geht es konkret um den Bereich bei der Eibergschlucht. Formiert hat sich die BI im Dezember 2023.  

Protestfahrt angesetzt

Die Mitglieder rufen nun am 4. Mai zu einer Protestradfahrt auf, weil eine von ihnen vorgelegte Idee beim Baubezirksamt Kufstein laut ihnen auf Ablehnung stoße. Die Bürgerinitiative hatte eine bergseitige Variante für einen Radweg getrennt vom Autoverkehr am Eiberg zwischen Schwoich und Kufstein ausgearbeitet. Radfahrer sollten so eine sichere Passage durch die Schlucht erhalten, während gleichzeitig die Attraktivität der ganzen Region gesteigert werden sollte.

Radweg entlang der Felswand

"Unser Plan sieht vor, auf einer Stützmauer entlang der Felswand einen großzügigen drei Meter breiten Radweg zu errichten. Im Bereich der Schwoicher Kreuzung führt eine Brücke über die Eibergstraße zu diesem Radweg. Dadurch entsteht eine kreuzungsfreie, sichere und komfortable Verbindung für Radfahrer von Kufstein zum bestehenden Radweg rund um den Wilden Kaiser und nach Schwoich“, erklärt der Obmann der Bügerinitiative (BI), Richard Aschaber in einem Schreiben.

Die BI wünscht sich eine sichere Querung der Eibergstraße für Radfahrerinnen und Radfahrer.  | Foto: Visualisierung: BI Sicherer Eibergradweg
  • Die BI wünscht sich eine sichere Querung der Eibergstraße für Radfahrerinnen und Radfahrer.
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"Geringe Kostenbelastung"

Die BI erklärt darin, dass der Vorschlag Unterstützung bei den politischen Entscheidungsträgern in Kufstein und Schwoich sowie den Tourismusverbänden finde. Ein hoher Anteil der Kosten für dieses Projekt könne darüber hinaus durch Fördermittel abgedeckt werden, „die gerade in Tirol derzeit kaum genutzt werden“, argumentiert die Bürgerinitiative. Diese Erleichterung für die Finanzierung erlaube eine Verwirklichung des Projekts mit geringer Kostenbelastung für die beteiligten Gemeinden. Weniger begeistert vom Vorstoß habe sich das Baubezirksamt Kufstein gezeigt – was Kritik seitens der Bürgerinitiative brachte. 

Jürgen Wegscheider, Leiter des Baubezirksamts Kufstein.  | Foto: Barbara Fluckinger
  • Jürgen Wegscheider, Leiter des Baubezirksamts Kufstein.
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Baubezirksamt Kufstein

Die Landesstraßenverwaltung sei hier bemüht, dass man in diesem Bereich eine zufriedenstellende Lösung finde und man stelle sich hier grundsätzlich nicht quer, betont indes Baubezirksamtsleiter Jürgen Wegscheider. Die vorgelegte Idee der BI sei "ein sehr herausforderndes Projekt"
Nachdem die Trasse über der Straße am Felsen verlaufen würde, kommt für diesen Bereich die Landesstraßenverwaltung als "Grundbesitzer" gar nicht ins Spiel. Die Grundgrenze ist am äußeren Asphaltrand, alles oberhalb am Felsen gehört einem privaten Grundbesitzer. Bauwerber müssten für einen Radweg auch immer die Gemeinden sein. Als Nachbar ortet die Landesstraßenverwaltung dabei aber zwei Hürden.

"Wir müssen den Felsen an der Straße mindestens ein- bis zweimal im Jahr putzen, reinigen und sichern",

sagt Wegscheider. Die Landesstraßenverwaltung trägt hier hinsichtlich der Haftung und Sicherheit Verantwortung. Ob und wie eine Säuberung bei einem Radweg mit einem Korridor auf fünf bis acht Meter Höhe am Felsen überhaupt durchführbar wäre, sei noch nicht geklärt, sagt Wegscheider. Man wisse derzeit noch nicht, wie das funktionieren solle, was zu einer verhaltenen Reaktion auf die Idee geführt habe. Ungeklärt ist auch, ob Steine über das Steinschlagschutzdach über Teilen des Radweges mitten in die Straße „springen“ könnten. „Wir haben nach wie vor die Verantwortung, dass hier keine Steine herunterfallen“, betont Wegscheider.

Was sagst du zur Idee dieses neuen Radwegs "über" der Eibergstraße?

"Ist uns Anliegen"

Dennoch ist man sich im Baubezirksamt des Sicherheitsdefizits für Radfahrer an dieser Stelle bewusst, vor allem wegen des zweimalige Querens der Eibergstraße, wenn man von Schwoich nach Kufstein will. Unabhängig von der eingebrachten Idee der Bürgerinitiative sei man selbst dabei, eine Lösung mit einer anderen Aufteilung an dieser Stelle zu erarbeiten, erklärt der Baubezirksamtsleiter. „Das ist uns schon ein Anliegen“, betont Wegscheider. Was die Umweltbehörde oder der Grundbesitzer des Felsens zur Idee sagen, ist ebenfalls noch offen.

Protestfahrt am 4. Mai

Die Bürgerinitiative führt jedenfalls am 4. Mai, von 15 bis 17 Uhr, eine Protestradfahrt durch. Diese Demonstration ist bereits bewilligt und soll die Öffentlichkeit auf das Problem der mangelnden zumutbaren Wegverbindung für Radfahrer durch die Eibergschlucht aufmerksam machen. Treffpunkt ist um 15 Uhr bei den Zementöfen an der Schwoicher Brücke.

Überwältigende Reaktionen

Nach Bekanntwerden der Bestrebungen der BI gab es überwältigende Reaktionen in der Region. Mehr dazu findest du hier:

Radweg für Eiberg soll vor allem sicher sein

Aktuelle Nachrichten aus dem Bezirk Kufstein gibt‘s hier.

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