Name soll Qualität sein
Kaufmann stellt sein Festspielprogramm in Erl vor

Bei der Programmpräsentation: Landeshauptmann Anton Mattle, Intendant Jonas Kaufmann und Präsident der Tiroler Festspiele, Hans Peter Haselsteiner (v.l.). | Foto: Nimpf
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Jonas Kaufmann präsentierte, was das Festspielpublikum in seiner ersten Saison als neuer Intendant erwarten darf. Darunter einige Neuheiten, Altbewährtes und Kaufmann wird sogar selbst auf der Bühne stehen. 

ERL. "Wenn Dinge spannend bleiben sollen, dann müssen sie sich verändern". So eröffnete Hans Peter Haselsteiner, Präsident der Tiroler Festspiele, die Programmpräsentation am Freitag, den 26. April. Zehn Monate ist es jetzt her, dass Jonas Kaufmann die Funktion als neuer Intendant bei den Tiroler Festspielen übernommen hat. Jetzt präsentierte er, was Besucherinnen und Besucher der Festspiele in seiner ersten Saison erwarten dürfen. Dies stellte schon die erste Neuerung dar, so wurde das Sommer- und Winterprogramm bisher immer separat vorgestellt. Kaufmann möchte so die Möglichkeit schaffen, die vier Saisonen (Erntedank, Winter, Ostern und Sommer) als ein Ganzes zu betrachten. Eines stellte der neue Intendant zu Beginn jedoch klar: Er möchte seinen Namen in Qualität umwandeln und das Festspielhaus nicht nur vor außen imposant erstrahlen lassen.

Kaufmann möchte seinen Namen in Qualität umwandeln und das Festspielhaus nicht nur vor außen imposant erstrahlen lassen. | Foto: Nimpf
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Junge Talente auf der internationalen Bühne

Besonders junge Nachwuchsmusikerinnen und -musiker sollen in Zukunft auf der großen Bühne in Erl Erfolge feiern dürfen. So sind die Sängerinnen und Sänger der Winterpremiere von "La Bohéme" beispielsweise im Durchschnitt 30 Jahre alt, viele davon auf dem Sprung zur Weltkarriere. Bei der Neuinszenierung von "La Bohéme" wird übrigens die international erfolgreiche Regisseurin Barbara Lluch mitwirken. Aber auch bei weiteren Besetzungen werden jüngere Talente ihr Können auf dem internationalen Parkett beweisen können. Das zeigen auch die sehr jungen Pianisten in der Recital-Serie, darunter Alexandra Dovgan oder Alexander Malofeev. Die Bühne der Tiroler Festspiele gehört also durchaus auch den "Jungen".

Heimische Künstler

Aber nicht nur die Jungen werden vor den Vorhang geholt, ebenso werden heimische Künstlerinnen und Künstler auf der großen Bühne zu sehen sein. So sind neben zahlreichen heimischen Sängerinnen und Sängern auch die Dirigenten Vinzenz Praxmarer (zu sehen beim Weihnachtsoratorium am 8. Dezember 2024) und Heinz Ferlesch von der Wiener Singakademie ("Matthäuspassion" am Karfreitag, 18. April 2025) in dieser Spielzeit verpflichtet. Mit Regisseur Philipp Maria Krenn konnte außerdem ein Österreicher gewonnen werden, dem die Neuinszenierung des "Parsifal" an Ostern 2025 anvertraut wurde.

Das "Abenteuer Erl" steht bereit

Gemeinsam mit dem Artistic Advisor und Casting Director Ilias Tzempetonidis ist es Jonas Kaufmann weiters gelungen, viele Kolleginnen und Kollegen für das "Abenteuer Erl" zu begeistern. So wird Pretty Yende im Sommer 2025 ihr Debüt als Leonora in "Il Trovatore" geben (am 26. Juli 2025), die Spitzenbaritone Ludovic Tézier (am 19. Juli 2025) und Luca Salsi (am 15. Juli 2025) werden sich in der Titelpartie des "Rigoletto" untereinander abwechseln, Rosa Feola gibt im Festspielhaus die Violetta in "La Traviata" (am 12. und 27. Juli 2025) und auch Florian Boesch und Vera-Lotte Boecker werden in Erl dabei sein bei "Herzog Blaubarts Burg" und "La voix humaine" am 11., 13. und 18. Juli 2025.

Kaufmann bei "Parsifal" selbst auf der Bühne

Am 16. Juli 2025 wird es einen Liederabend geben, mit der weltweit gefeierten Sopranistin Camilla Nylund. In weiteren Produktionen werden viele aufregende Stimmen der Opernszene in Erl präsentiert, darunter auch Irene Roberts als Kundry in der Neuinszenierung des "Parsifal" an der Seite von Jonas Kaufmann selbst, zu Ostern 2025, am 17. und 20. April. 
Lise Davidsen sieht man als Sieglinde des 1. Aktes der "Walküre" im Juli 2025 und René Barbera und Marina Monzó geben in den Aufführungen von "I Puritani" ihr Bestes (am 27. Dezember 2024 und am 4. Jänner 2025). Kaufmann will in seiner sechsjährigen Amtszeit aber auch mit zeitgenössischer Musik aufwarten. Ihm und seinem Team ist es jetzt gelungen, die Produktion von "Picture a Day like this" von George Benjamin nach Erl zu holen und kann Tirol damit sogar die österreichische Erstaufführung zusichern. 

"Junges Festspielhaus" bleibt bestehen

Das "Junge Festspielhaus" – ein Musikvermittlungsprojekt der TFE für Kinder, Jugendliche und Familien – wird in Zukunft einen besonderen Stellenwert genießen dürfen. Dabei wird in Erl die Arbeit mit den beliebten Formaten der intimen Polsterkonzerte und der mit großem Orchester begleiteten Familienkonzerten weitergeführt. Im Winter steht das Familienkonzert um den kommenden Jubilar Johann Strauss in der Regie von Giulia Giammona auf dem Programm (am 29. Dezember 2024). Rund um Ostern folgt ein Projekt zu "Parsifal" und auch für den Sommer 2025 arbeitet das Team des "Jungen Festspielhauses" schon an neuen Formaten.

Zwischen Klassik, Volksmusik und Pop

Der Herbst steht dann ganz im Zeichen des "Ausklangs": Vom 4. bis zum 6. Oktober 2024 wurde gemeinsam mit Andreas Schett als Kurator ein dreitägiges Festspiel unter dem Titel "Ausklang" auf die Beine gestellt. Dort feiert Andreas Schett mit Künstlern wie Tobias Moretti, die Strottern, das Simply Quartet, die Erlkings oder Nikola Hillebrand und anderen klingenden Namen die Vielfalt von Musik, die sich zwischen Klassik, Volksmusik und Popmusik bewegt. 
Der Kartenverkauf für die Tiroler Festspiele in Erl startet am 6. Mai.

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