Blutiges Jahr auf Tirols Straßen: 54 Tote

Der Leiter der Verkehrspolizei Tirol: Oberst Markus Widmann.
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TIROL. Männlich, zwischen 21 und 30 Jahre oder älter als 70, zwischen 12 und 18 Uhr auf einer Bundesstraße im Juli oder September unterwegs, dann haben Sie die größte Chance auf Tirols Straßen zu sterben. So wie 54 andere im Jahr 2015. "Unsere historische Marke von 30 Toten konnten wir 2015 nicht fortsetzen, aber die Zahl der Unfälle und auch der Verletzten ist gesunken", erklärte Landespolizeidirektor Helmut Tomac zur Bilanz der Verkehrspolizei in Tirol. Bei 3.650 Unfällen wurden über 4.400 Menschen verletzt.
Oberst Markus Widmann, der Leiter der Verkehrspolizei in Tirol, kennt die Hauptunfallursachen. "Es sind 2015 erstmals die meisten Menschen durch Ablenkung oder Unachtsamkeit ums Leben gekommen, erst dann folgt überhöhte Geschwindigkeit." Es kamen 38 Männer und 16 Frauen ums Leben. 33 davon waren Inländer, 21 Ausländer, die gefährlichste Zeit auf der Straße ist zwischen 12 und 18 Uhr. In Tirol wurden 2015 633.441 Geschwindigkeitsübertretungen gemessen, 8.716 Lenker beim Telefonieren erwischt.

Alkohol weiter Thema

Durch Alkohol am Steuer wurden 2 Menschen getötet, knapp 179.000 Alkotests wurden durchgeführt. 3.103 Mal war der Alkotest positiv. "Es zeigt sich immer wieder: Wenn betrunken gefahren wird, dann sind die meisten mit über 0,8 Promille am Weg", sagt Widmann, der die hohe Kontrolldichte auch 2016 aufrechterhalten will.
Für die zuständige LHStv. Ingrid Felipe ist jeder Tote ein Auftrag, besser in der Verkehrsüberwachung zu werden. "Die Präsenz auf der Straße ist das beste Mittel zur Verkehrserziehung", so die Politikerin. Übrigens: Durch den Lufthunderter ist keine gravierende Senkung der Toten auf Tirols Autobahnen eingetreten.

Prävention 2016

Eine Reihe von Maßnahmen soll heuer helfen, die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Dazu zählen eine Verkehrskampagne zum Thema Ablenkung und Unachtsamkeit, Aufklärung für Motorradlenker und ein verstärktes Augenmerk auf Verkehrsteilnehmer ab 70. Auch wird die Kontrolldichte beibehalten. "Obwohl die Tiroler Polizei derzeit sehr viele Zusatzarbeiten zu erledigen hat, werden wir versuchen, im Tagesgeschäft kein Manko aufkommen zu lassen, dazu gehört auch die Verkehrsüberwachung", so LPD Tomac.

Der Leiter der Verkehrspolizei Tirol: Oberst Markus Widmann.
Zogen Bilanz: LPD Helmut Tomac, LHStv. Ingrid Felipe, Oberst Markus Widmann und Verkehrsrechtler Bernhard Knapp
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