Arlbergtunnel ab 15. November wieder offen

Ab 15 November ist der Arlbergtunnel nach der Vollsperre wieder befahrbar.
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ST. ANTON (otko). Pünktlich wie angekündigt endete am 15. November 00:00 Uhr die erste Vollsperre des Arlbergstraßentunnels. Seit Sonntag rollt der Verkehr wieder durch die wichtige Verkehrsverbindung zwischen Tirol und Vorarlberg. „Heute ist für uns ein besonderer Tag und wir haben den ersten Abschnitt der Sanierung erfolgreich abgeschlossen. Der Tunnel steht nunmehr bis April 2017 untertags ohne Behinderung wieder zur Verfügung. Die Arbeiten gehen aber trotzdem auf Hochtouren vor allem in den Nachtstunden weiter", erklärte ASFINAG-Vorstand Alois Schedl.
Eine erste Zwischenbilanz: 36 Stück der zusätzlichen Fluchtwege sind baulich bereits hergestellt, die acht weiteren Pannenbuchten sind fast zur Gänze im Rohbau fertig. Die Entwässerung und die Löschwasserversorgung wurden komplett erneuert – der Bau der Hochdruck-Sprühnebelanlage ist zu 80 Prozent abgeschlossen.
"Bis zu 600 Arbeiter waren im Tunnel in drei Schichten rund um die Uhr im Einsatz. Bis zu 40 Sprengungen am Tag wurden durchgeführt. Auf der Baustelle der Superlative sind wir bereits dem Zeitplan voraus", schilderte Schedl. Sämtliche Bauarbeiten sind somit im Zeitplan – von den 160 Millionen Euro Gesamtinvestition haben die ausführenden Firmen bereits 70 bis 75 Millionen Euro umgesetzt. „Wir investieren in mehr Sicherheit. Der längste Straßentunnel Österreichs erhält die modernsten und derzeit innovativsten Sicherheitssysteme am Markt", erklärte Schedl.

Kein Verkehrschaos

Obwohl im Vorfeld Chaos und lange Stauzeiten befürchtet worden waren, funktionierte die regionale Umleitung über den Arlbergpass reibungslos. „Der gemeinsame Schulterschluss mit allen Beteiligten hat sich ausgezahlt. Trotz Spitzenbelastung von bis zu 20.000 Fahrzeugen pro Tag blieb das Chaos aus", betonte ASFINAG Geschäftsführer Klaus Fink. Die Eckpfeiler dieser erfolgreichen Strategie: intensive Information an Länder, Behörden, Frächter und ausländische Interessensvertretungen sowie Autobahnbetreiber, eine mit den Wirtschaftskammern und Behörden abgestimmte Verordnung mit Ziel- und Quellverkehr und bauliche Maßnahmen auf der Passroute sowie regelmäßige Kontrollen der Polizei. Die Umbauarbeiten an der Kreuzung B 198/L 68 mit der dortigen Verkehrsampel sowie die überregionale Beschilderung auf den Zulaufstrecken haben sich bewährt. „Auch im November gab es bislang mit dem Wetter keine großen Überraschungen für die Fahrt über den Pass", so Fink.
Die wechselseitigen Anhaltungen zu den Nachtstunden haben sich bereits vor Beginn der ersten Vollsperre bewährt. Bis April 2017 wird die Nacht zum Tage gemacht – in dieser Zeit wird wieder mit Portalanhaltungen gearbeitet. Im Hinblick auf den Bauablauf besteht in diesem Zeitraum aber auch die Notwendigkeit, den Tunnel in einigen Nächten komplett für den Verkehr zu sperren.

Mehr Sicherheit

Für noch mehr Sicherheit sorgt ab 15. November der Thermoscanner. Lkw werden ab sofort vor Tunneleinfahrt auf überhitzte Motorteile automatisch gescannt. Bei Bedarf leitet die ASFINAG die Fahrzeuge zum Abkühlen aus. Weiters wurden Rumpelmarkierungen in die Fahrbahn als Mitteltrennung eingefräst. Bei Überfahren der Markierung werden Autofahrer wachgerüttelt.
Bis Herbst 2017 erhält der Arlbergtunnel aber auch eine LED-Beleuchtung der neuesten Generation. Um möglichst viele Erfahrungen mit dieser Technologie zu sammeln, setzt die ASFINAG auf knapp 400 Meter bereits jetzt eine Testreihe der neuen Beleuchtung ein. Am Westportal wollen die Experten Leuchtdauer, Leuchtstärke und den Echteinsatz genau beobachten, um eine möglichst optimale Beleuchtung für den Tunnel zu erhalten.
Weitere wesentliche Maßnahmen für mehr Sicherheit bis Herbst 2017: eine hellere Beschichtung soll das Sicherheitsgefühl im Tunnel weiter erhöhen, Hochdruck- Sprühnebelanlage und AKUT werden fertiggestellt, die Verkehrssteuerung wird komplett erneuert. Ebenso auf dem Plan: die Griffigkeit der Fahrbahn im Tunnel wird verbessert, um die Sicherheit bei der Fahrt durch den längsten Straßentunnel Österreichs weiter zu erhöhen.

Eckdaten Arlbergtunnel

Inbetriebnahme Arlbergtunnel: 01.12.1978
Gesamtlänge inkl. Galerien: 15.508 Meter
Investition Sanierung: 160 Millionen Euro
Baubeginn: September 2014
Abschluss: September 2017
Ende erste Vollsperre: 14. November 2015
Nächste Vollsperre: 18.04. bis 26.09.2017
Pannenbuchten im Endausbau: 16 (südseitig), 10 (nordseitig)
Fluchtwegabstand Endausbau unter 500 Meter
122.000 Systemdatenpunkte für die Einbindung in die Überwachungszentrale
52 Kilometer Kabeltassen im gesamten Tunnel
10.100 Stück Leuchten zur Demontage
1.100 Stück LED-Leineinrichtungen an den Tunnelseiten
3.000 Stück LED-Leuchten im Tunnel
2.000 Stück Notrufleuchten allein im Zuluftkanal
1.250 Kilometer neue Verkabelung im Tunnel – davon 63 Kilometer Kabelbeleuchtung

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