Neuer Schwung für den Alpenraum

Karoline Graswander-Hainz: „Wir haben eine hohes Level in unserer Tourismusbranche, die Arbeitsverhältnisse müssen jedoch weiter verbessert werden.“ | Foto: Elisabeth Zangerl
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  • Karoline Graswander-Hainz: „Wir haben eine hohes Level in unserer Tourismusbranche, die Arbeitsverhältnisse müssen jedoch weiter verbessert werden.“
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BEZIRK. Die EU-Alpenraumstrategie dient rund 80 Millionen Bürgerinnen und Bürgern in 48 Regionen und sieben Ländern (fünf davon EU-Mitgliedsstaaten). „Verbesserte Verbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Wahrung der Nachhaltigkeit, Investitionen für Wirtschaftswachstum und Beschäftigung sollen neuen Schwung für den europäischen Alpenraum bringen“, informierte Karoline Graswander-Hainz, Mitglied im Ausschuss für Verkehr und Tourismus über die EU-Alpenraumstrategie, die sich derzeit in der Entwicklungsphase befindet und über mehrere Jahre erarbeitet werden soll.
Zusätzliche EU-Fördermittel stehen allerdings keine zur Verfügung, sondern: „Bereits vorhandene Fördergelder werden effizient aufgeteilt“, erläutert die Parlamentarierin über diese Strategie zur Stärkung und der Vernetzung des Alpenraums.
Im Rahmen einer Konferenz im slowenischen Izola wurde kürzlich beschlossen, dass Tirol ab Jänner 2018 die Präsidentschaft der Europäischen Makroregionalen Strategie (EUSALP) übernimmt. „Tirol als Land im Herzen Europas war immer ein Motor der Alpenraumstrategie. Deshalb habe ich auch angeboten, im Jahr 2018 den Vorsitz zu übernehmen. Als Vorsitzland können wir wirkungsvoll an der Umsetzung der Strategie arbeiten und die Interessen der Alpenländer in der Europäischen Union vorantreiben“, ist einer Presseaussendung von LH Günther Platter zu entnehmen. Darin werden besondere Schwerpunkte in Tirol definiert: „Dies werden neben dem Thema der Mobilität, Klimawandel und Naturgefahren unter anderem auch Tourismus, Wasser und Energie sein.“

Herausforderungen

„Der Alpenraum steht vor großen Herausforderungen im Verkehrsbereich. Eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit und aktive Vernetzung sind beim Lösen der Probleme unabdingbar. Der Ausbau der Mobilität und die bessere Anbindung entlegener Gebiete sind von entscheidender Bedeutung für die Zukunft des Alpenraums. Die Abwanderung ist ein großes Problem“, betont SPÖ-Europaabgeordnete Karoline Graswander-Hainz: „Mangelhafte Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz, zu wenig Angebote für die Kinderbetreuung und ein eingeschränkter Zugang zum Arbeitsmarkt aufgrund von zu wenig Arbeitsplätzen sind die Hauptgründe des Abwanderungsproblems. Umso wichtiger sind entsprechende Investitionen, um Maßnahmen gegen die Abwanderung zu setzen.“
Ein wesentlicher Themenschwerpunkt der Alpenraumstrategie ist auch die Anbindung peripherer Regionen durch öffentliche Verkehrsmittel: „Wir müssen schauen, dass der Verkehr mehr auf Schiene kommt, es geht um eine emissionsarme Mobilität.“ Auch den Bereich der Elektromobilität, der sich in einer Entwicklungsphase befindet, erachtet Graswander-Hainz, Mitglied im Ausschuss Verkehr und Tourismus als „ausbaufähig“: „Wir müssen aber auf allen Ebenen ansetzen. Allem voran muss die Verkehrsinfrastruktur ausgebaut und gefördert werden. Dabei ist der gezielte Mitteleinsatz zum Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel entscheidend.“

Hohes Level im Tourismus

„Wir haben eine hohes Level in unserer Tourismusbranche, die Arbeitsverhältnisse müssen jedoch weiter verbessert werden“, so Graswander-Hainz über saisonale Abhängigkeiten und damit verbundene Herausforderungen am Arbeitsmarkt. Und auch der Umweltgedanke kommt dabei zur Sprache: „Es braucht eine gewisse Verträglichkeit“, so Graswander-Hainz, die besonders die „Nachhaltigkeit“ der Tourismusbranche vordergründig sieht. Konkret angesprochen wurden dabei auch Herausforderungen, die auf den heimischen Tourismus zukommen könnten, wie beispielsweise ein Rückgang des Wintertourismus aufgrund des Klimawandels: „Eine Alternative ist die Stärkung des Sommertourismus“, erläutert die Parlamentarierin.

Wichtig, mitgestalten zu können

Die Vertretung der Interessen der Bürgerinnen und Bürger in Brüssel ist eines der wesentlichsten Anliegen von Karoline Graswander-Hainz. Als langjähriger Direktorin der Hermann Gmeiner Volksschule (SOS-Kinderdorf) stellt die „Quereinsteigerin“ vor allem den Aspekt der Chancengerechtigkeit in den Vordergrund: „Nicht jeder Mensch bringt die gleichen Voraussetzungen mit, aber jeder und jede hat das Recht auf ein gutes Leben. In einem grenzenlosen Europa darf auch die soziale Herkunft nicht begrenzen“, ist das Credo der Parlamentarierin. Die karenzierte Volksschuldirektorin war auch politisch betrachtet in diversen Funktionen vertreten, darunter als Bezirksparteivorsitzende der SPÖ Imst, Mitglied im Landesparteivorstand der SPÖ Tirol, Mitglied des Landesfrauenvorstand der SPÖ Tirol, Mitglied im Bezirks- und Bundesfrauenvorstand der SPÖ Tirol als auch als Mitglied im Landesbildungsausschuss der SPÖ Tirol. Wöchentlich jettet die vielbeschäftigte Parlamentarierin zwischen ihrer Heimat Imst und Brüssel hin und her. Die Motivation für diesen „Knochenjob“ ist für Karoline Graswander-Hainz klar definiert: „Es war mir schon immer wichtig, mitgestalten zu können“, erzählt die Powerfrau über ihren politischen Werdegang.

Karoline Graswander-Hainz: „Wir haben eine hohes Level in unserer Tourismusbranche, die Arbeitsverhältnisse müssen jedoch weiter verbessert werden.“ | Foto: Elisabeth Zangerl
Der Plenarsaal des Europäischen Parlaments in Brüssel. | Foto: Elisabeth Zangerl
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