Neues Museum in Theißenegg
Ein Ausflug in die Vergangenheit des Landes
Neues aus dem Bergdorf: In Theißenegg entstand im letzten halben Jahr ein kleines, aber feines Museum.
THEISSENEGG. In den Räumlichkeiten der ehemaligen Volksschule (VS) Theißenegg finden heute nicht nur örtliche Vereine eine Heimat, sondern auch ein seltenes Museum: Ab Samstag stellt Josef Dohr im Obergeschoß seine Sammelstücke von Zeiten des Kärntner Abwehrkampfes sowie der Volksabstimmung aus, die sich letztes Jahr zum 100. Mal jährte. Zusätzlich kommen seine Exponate aus der österreichisch-ungarischen Monarchie zum Vorschein.
Leidenschaftliche Sammler
"Mit dem Privatmuseum ist für mich und meine Frau ein Traum in Erfüllung gegangen. Zuvor lagerten wir alle Sammelstücke in den eigenen vier Wänden, doch da wurde es allmählich eng", erzählt Museumsleiter Josef Dohr, er und seine Frau Sonja Pietschnig-Dohr werden künftig auch des Öfteren durch die Ausstellung führen. Über 300 Exponate werden dort präsentiert: "Die Leidenschaft zum Sammeln besteht schon seit über 30 Jahren. Von Uniformen über Fahnen, Verträge und Abzeichen bis zu Kriegspropaganda werden alle historischen Schätze nun öffentlich zur Schau gestellt."
Originale Abstimmungsurne
In dem etwa 70 Quadratmeter großen Raum befinden sich auch einige Besonderheiten, wie etwa eine originale Uniform aus der K&K-Monarchie oder ein originaler Staatsvertrag von Saint-Germain. "Der Vertrag war im Jahr 1919 eine Beilage der Wiener Zeitung, danach habe ich etwa fünf Jahre lang gesucht", blickt Dohr zurück. Die originale Abstimmungsurne von Feistritz ob Bleiburg und originale Kärntner-Kreuz-Auszeichnungen sind in Theißenegg nun ebenfalls vorzufinden.
Renovierungsarbeiten
Die Räumlichkeiten stellte die Stadtgemeinde Wolfsberg kostenlos zur Verfügung. So startete der heutige Museumsleiter gemeinsam mit Günter Czerkhold im November des Vorjahres den Umbau. Die beiden berichten: "Alles wurde in Eigenregie durchgeführt, der Lockdown machte das Projekt durchaus spannend. Lieferschwierigkeiten bei Baumaterialien und geschlossene Geschäfte gehörten zum Alltag."
Ab Samstag geöffnet
Von Bodenlegen über das Gestalten der Wände und den Raum museumsgerecht zu adaptieren musste alles erledigt werden. "Ein derartiges Museum ist in Kärnten eine Seltenheit, mit dieser Thematik befassen sich nur wenige", fügt Dohr hinzu. Jeden ersten Samstag im Monat stehen die Türen nun zwischen 10 und 17 Uhr offen, der Startschuss fällt schon am 3. Juli. Unter telefonischer Anmeldung (0664/82 63 174) können auch Führungen außerhalb der Öffnungszeiten vereinbart werden. Die Ausstellung läuft jährlich von Anfang Mai bis Ende Oktober.
Kleine Eröffnung
Am vergangenen Freitag ging die offizielle Eröffnung durch Wolfsbergs Bürgermeister Hannes Primus über die Bühne. Alt-Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz, Manfred Kriegl, Obmann der Kulturgemeinschaft Theißenegg, und der Landesobmann des Kärntner Abwehrkämpferbundes (KAB) Fritz Schretter wohnten der kleinen Feier bei.
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