Sonne nur in Maßen genießen
Wenn die graue Jahreszeit endlich ein Ende hat und die Sonne vom Himmel lacht, sind Körper, Geist und Seele ganz wild darauf, so viel Sonnenlicht wie möglich aufzunehmen. Dabei ist aber Vorsicht geboten!
„Über den Winter sind die köpereigenen Abwehrkräfte quasi wie eingeschlafen, da man sich meist drinnen aufhält und der Körper somit wenig bis gar keiner Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist“, weiß Johannes Neuhofer, Vertreter der Fachgruppe für Haut- und Geschlechtskrankheiten in der Ärztekammer für OÖ. Wenn die ersten Sonnenstrahlen locken, ist man versucht, sich diesen so viel wie möglich auszusetzen, um die fehlende Energie dem Körper wieder zuzuführen. „Das ist aber genau der falsche Weg“, warnt der Hautarzt. „Sich gleich stundenlang in die Sonne zu legen, ist ein absoluter Überraschungsangriff für die Haut, dem sie einfach nicht gewachsen ist. Ich vergleiche das gerne mit dem Sport. Jemand, der früher Marathon gelaufen ist, dann lange pausiert hat und nach Jahren wieder sofort einen Marathonlauf hinlegen möchte, wird schnell an seine Grenzen stoßen. Genauso verhält es sich mit der Haut. Diese Überraschungsangriffe sind die Hauptursache, im Alter an gefährlichem Hautkrebs zu erkranken.“
Langsam genießen
Neuhofer rät, sich behutsam an die Sonnenintensität heran zu tasten. „Ich empfehle, sich täglich nur ein paar Minuten der Sonne auszusetzen, denn sie braucht in etwa zwei bis drei Wochen, um ihre UV-Widerstandskraft aufbauen zu können.“ Zusätzlich sollten von Beginn an Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor verwendet werden. Auch das Meiden der Mittagssonne ist gerade am Anfang mehr als ratsam. „Unsere Haut ist wie ein Elefant. Sie vergisst rein gar nichts“, betont der Mediziner. „Wer sich langfristig ein schönes Hautbild bewahren möchte, sollte sich auf keinen Fall ständig der Sonne aussetzen. Das gilt natürlich nicht nur zum Beginn der Saison, sondern den ganzen Sommer über.“
Schweiß als zusätzliche Gefahr
Vor allem jenen, die im Freien viel Sport betreiben oder sich in bergige Höhen wagen, rät Neuhofer, sich mit Kleidung (Hut, Hemd, Hose, Brille) und Sonnencreme zu schützen. "Die Sonnenintensität nimmt mit der Höhe zu. Zusätzlicher Schweiß kann der Haut extrem schaden, da die Schweißperlen wie Brenngläser wirken.“
Ernährungsempfehlung
Auch in punkto Ernährung kann man die Haut gegen Sonnenschäden unterstützen. Beispielsweise beinhalten Tomaten und Karotten Lycopin, das die Widerstandskraft aufbaut. „Aber wie auch sonst im Leben sollte man alles in vernünftigen Dosen zu sich nehmen“, warnt Neuhofer, der übrigens nichts von der Einnahme von Karotin-Kapseln hält. „Karotin-Kapseln bringen so gut wie nichts. Die große Menge, die ich zu mir nehmen müsste, damit sie wirksam ist, kann sogar zu Leberschäden führen.“
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