Blackout & Co.: die Marktgemeinde Tamsweg bereitet sich auf Katastrophen vor
TAMSWEG. Flächendeckender Stromausfall (Blackout), extreme Hochwasser, katastrophale Vermurungen, technische bzw. digitale Ausfälle durch z. B. Netzüberlastung, Terrorismus oder auch der Austritt von beispielsweise chemischen/radioaktiven Schadstoffen: keine Region auf dieser Welt ist vor solch verheerenden Unglücken gefeit.
Tamsweg sorgt vor
Und genau auf diesen "Tag X" – er möge hoffentlich nie eintreten – bereiten sich Experten einer Arbeitsgruppe der Marktgemeinde Tamsweg seit rund einem Jahr vor. Einer von ihnen ist Hans-Peter Seitlinger, Vizebürgermeister und Ortsfeuerwehrkommandant in Tamsweg.
Vernetzt heißt anfällig
"Die Katastrophen werden weltweit mehr. Vieles ist heute digital und vernetzt – also anfällig", erklärt Seitlinger. "Die Gemeinden rüsten sich. Tamsweg soll mit seinem Maßnahmenplan, den wir gerade in Kooperation mit der Landesstabsstelle Katastrophenschutz (Ansprechpartner ist Markus Kurz) ausarbeiten, ein salzburgweites Vorzeigeprojekt werden", sagt der Ortsfeuerwehrkommandant.
Damit kein Chaos ausbricht
Er betont: "Selbstverständlich gibt es bereits Vorkehrungen, wie etwa Sonderalarmpläne, z. B. für das Krankenhaus oder das Fernheizwerk. Doch die Umstände und Gefahrenpotentiale haben sich im Laufe der Zeit verändert und auch erhöht. Wir justieren nach und reflektieren, bevor etwas passiert und dann womöglich Chaos ausbricht", erläutert Seitlinger. So werden zum Beispiel Checklisten erarbeitet, die im Fall des Falles abgehandelt werden und Prioritäten festgelegt (z. B. besonders schützenswerte Objekte wie Feuerwehr, Krankenhaus, Energieversorger, Tankstellen,...). Aber auch die Frage, wie die Kinder von Schlüsselpersonen (Bürgermeis-ter, Polizeibeamte, Rotkreuz-Mitarbeiter, Bauhof-Mitarbeiter, Behördenvertreter...) versorgt sind, während die Eltern im Katastropheneinsatz sind, werden im Vorfeld penibel geplant. Auch beim Bau der Großsporthalle hat man bereits Vorkehrungen getroffen: diese ist so eingerichtet, dass sie als Notquartier verwendet und mit Aggregaten versorgt werden kann.
Vorräte für 14 Tage lagern
Doch nicht nur das Kollektiv der Gesellschaft – also die Kommunen – soll vorsorgen. Jeder Einzelne sollte ein gewisses und vernünftiges Maß an Vorkehrungen treffen. "So empfiehlt der Zivilschutz Österreich (www.siz.cc) etwa eine Bevorratung mit haltbaren Lebensmitteln und Getränken (etwa Mineralwasser) für 14 Tage", erklärt Hans-Peter Seitlinger, "aber auch wichtige Medikamente, z. B. Schmerztabletten oder für Diabetiker, sollten auf Vorrat sein."
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