Manfred Sampl: "Arbeiten und sich nicht drücken!"
Der Abgeordnete Manfred Sampl über Drückeberger, Schonvermögen und mehr!
LUNGAU. "Arbeit muss wieder einen Wert bekommen" – mit dieser klaren Ansage will Landtagsabgeordneter Manfred Sampl, der Bürgermeister von Sankt Michael im Lungau, bei der Wahl 2018 wieder für den Landtag kandidieren.
Leistungsträger unterstützen!
"Die Politik muss sich einfach auch wieder um die Leistungsträger kümmern. Das geschieht momentan viel zu wenig", fordert der ÖVP-Mann aus dem Lungau. "Menschen, die es schwer haben, muss man freilich helfen, doch diejenigen, die das System tragen und schultern, dürfen wir nicht vergessen! Und es geht hier auf keinen Fall darum, Unternehmer reicher zu machen, sondern darum, auch den bürgerlichen Leistungsträgern – das sind die fleißigen ArbeitnehmerInnen und ArbeitgeberInnen – zu helfen", erklärt Sampl, der dies beispielsweise durch eine aus seiner Sicht längst fällige Senkung der Lohnnebenkosten zugunsten der Arbeitnehmer möglich sehe.
Drückeberger nicht schonen!
Dies auf der einen Seite, doch auf der anderen Seite spricht Sampl auch klar an: "Jene, die arbeiten können, die sollten auch arbeiten! Drückebergern muss man allerdings die Unterstützung nehmen!" Und er führt aus: "Das Arbeitslosengeld ist bereits befristet; geht es nach mir, so soll bei der Mindestsicherung auch gestaffelt zurückgegangen werden, wenn sich jemand vor der Arbeit zu drücken versucht. Das gilt für In- und Ausländer gleichermaßen."
Arbeit da, anpacken!
Eine Branche, die besonders unter dem Personalmangel bei gleichzeitig 526 gemeldeten Arbeitslosen im Lungau (Dezember 2016) leidet, sei die Tourismusbranche. "Es ist unerträglich, wenn mir Unternehmer sagen, sie suchten einen Koch, eine Hilfskraft oder einen angelernten Handwerker, und keiner der Vorstelligen, die vom AMS geschickt bzw. vermittelt werden, will die Arbeit annehmen. So erzählen es mir die heimischen Unternehmer vielfach", schildert Sampl, der diesen Missstand ändern möchte. "Mir geht es einfach darum, dass die dauerhaft gesunden Arbeitslosen wieder einen Beitrag zum Erhalt des Systems leisten und selbst wieder zu aktiven Stützen des Systems werden; und mit dauerhaft arbeitslos meine ich nicht 'vorübergehende Stempler' oder solche, die ihren Job verloren haben und Zeit zur Neuorientierung brauchen, sondern jene, die gesund sind und mehr als ein Jahr keiner erwerbsmäßigen Beschäftigung nachgehen."
Höheres Schonvermögen!
Abgesehen von der Wertsteigerung der Arbeit und der Unterstützung der Arbeitenden, fordert Sampl auch die Anhebung des Schonvermögens von bisher 5.000 Euro auf 7.000 bis 10.000 Euro ein. Schonvermögen meint jenes private Kapital, das im Falle einer Pflege oder ähnlichem nicht herangezogen wird. "5.000 Euro sind zu wenig, denn alleine ein eventuell fälliger Zahnersatz, die Begräbniskosten et cetera übersteigen dies", erläutert Sampl. "Ein gewisses Kapital zur Verwendung des persönlichen Bedarfs soll jedem Menschen, auch in schwierigen Lebenssituationen, zur Verfügung stehen können", betont er.
Pflegeausbildung im "Multi"!
Ein Ziel ist die Umsetzung der Pflegeausbildung mit Matura im MultiAugustinum in Sankt Margarethen im Lungau – ein Pilotprojekt in Österreich. "Das Ziel ist es, im Herbst 2018 zu starten", erklärt Sampl. "Das Land Salzburg steht dahinter; jetzt brauchen wir noch die Zustimmung des Gesundheits- und Unterrichtsministeriums."
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