Die Krötenretter aus Albrechtsberg
ALBRECHTSBERG. "Wir können mit den vielen Amphibien-Rettungen zufrieden sein. Jetzt werden wir die Zäune wieder abbauen", resümiert Thomas Ullmann nach dem Ende der Amphibien-Wandersaison. Ullmann ist mit einigen Mitstreitern jeden Frühling unterwegs, um auf den Straßen um Albrechtsberg und Loosdorf Amphibien – zu 99 Prozent Erdkröten – vor dem "Überfahrenwerden" zu retten.
Die Population geht zurück
"Hier beim Schloss haben wir die Situation, dass beiderseits der Straße Teiche sind und die Kröten hin und her wandern, um zum Ablaichen an ihre Geburtsorte zurückzukehren", erklärt Ullmann. Der Loosdorfer Leo Bieber erzählt: "Im Winter 2013/14 ist die Population um rund 50 % zurückgegangen, vielleicht wegen der Witterung."
Die faulen Krötenmännchen
Eine Besonderheit ist das Ungleichverhältnis zwischen Männchen und Weibchen. "Es gibt viel mehr Männchen, oft hocken mehrere auf einem Weibchen, das wegen des Gewichts ertrinkt", erläutert Bieber, dass sich Kröten-Männchen zum Laichplatz tragen lassen. Beide Amphibienfreunde betonen, wie wichtig diese für das Ökosystem Teich sind und beklagen, dass ihre Zahl immer mehr zurückgehe. "Früher gab's überhaupt mehr Kleintiere", erinnert sich Bieber.
Natur erleben und helfen
Jetzt, am Ende der Krötensaison, werden die Zäune (vom Naturschutzbund NÖ bereitgestellt) mit Unterstützung von Gemeinde Loosdorf und Straßenmeisterei (St. Pölten und Melk) abgebaut, für 2016 hofft Ullmann auf weitere Unterstützung: "Wir sind sechs bis sieben Leute, jeder hat sein Gebiet und wir machen regelmäßig Kontrollgänge zu Zäunen und Kübeln." Dies sei besonders für Kinder ein interessantes Hobby, weil sie so ein Gespür für die Natur bekämen.
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