Fix: Tempo 100 ab Herbst 2014

Der schlechten Luftqualität im Tiroler Luftsanierungsgebiet wird von Seiten der Politik entgegengewirkt und ab Herbst gilt auf den Autobahnen von Kufstein bis Zirl, auf der Brennerautobahn bis Schönberg und im Raum Imst permanent 100 km/h. "Die übermäßige Belastung der Menschen in Tirol muss verringert werden, durch diese Maßnahme und der Einführung des sektoralen Fahrverbotes ab Herbst 2015 wird das gewährleistet", sagt LH Günther Platter heute nach der Regierungssitzung.
So werden durch dieses wieder einzuführende sektorale Fahrverbot etwa 200.000 LKW-Fahrten durch Tirol vermieden. Die Eu-Kommission hatte bekanntlich dieses Fahrverbot 2011 gekippt, durch die Einführung des permanenten Lufthunderters wird diese Maßnahme halten. Der Lufthunderter gilt vorerst für ein Jahr. "Wenn die Luftgüte nicht besser wird, wird das Tempolimit wieder abgeschafft", erklärt Platter.
Für LHSTv. Ingrid Felipe ist diese Maßnahme die "größte Entlastung der Tiroler Luft seit dem EU Beitritt. Dabei sei dieses Paket nun ganz klar terminisiert und auch die Wirtschaft kann sich darauf einstellen, so Felipe. Gleichzeitig wird es ein Förderprogramm zur Umrüstung von älteren LKWs auf die neue Technologie geben.
Für Platter und Felipe sind diese Maßnahmen das Ergebnis der schwarz-grünen Politik."Die Landesregierung greift auch schwierige Themen auf und erledigt sie", so die beiden zum Maßnahmenpaket.

Gurgiser skeptisch

Das verkehrs- und finanzpolitisches Maßnahmenpaket zur Luftsanierung an der A12 und A13 Inntal- und Brennerautobahn – nach bereits 4285 Tagen im ausgewiesenen „Luftsanierungsgebiet“ kommt spät genug", sagt Transitforum-Obmann Fritz Gurgiser. Zusätzlich fordert er eine Temporeduktion für den Schwerverkehr. "Tempo 100 kann und muss Teil eines tatsächlich auf Schadstoffreduktion ausgerichteten „Gesamtpaketes“ sein, wo zusätzlich zur Gesundheitssituation auch der Verkehrssicherheit mit einem Lkw-Tempolimit auf 60 oder 70 km/h Rechnung getragen werden muss", so Gurgiser.

FPÖ strikt dagegen

FPÖ-Landesparteiobmann KO Markus Abwerzger sieht in der Einführung des generellen 100er-Limits einen Kniefall der ÖVP vor den Grünen. "Die FPÖ lehnt jedenfalls ein generelles Tempo-100-Limit entschieden ab, denn es ist wirtschaftsfeindlich und gefährdet heimische Arbeitsplätze.“

Liste Fritz fordert Garantie

„Hat die schwarz-grüne Landesregierung eine Garantie ausverhandelt, dass das sektorale LKW-Fahrverbot für bestimmte Güter jetzt auch eingeführt werden kann? Oder treten die Tiroler einmal mehr in Vorleistung und stehen dann mit leeren Händen da?", fragt sich Andrea Haselwanter-Schneider. "Wir sind gegen Tempo 100, wenn mit der Einführung der Tempobeschränkung nicht gleichzeitig politisch verhandelt und politisch garantiert ist, dass das sektorale LKW-Fahrverbot wirklich eingeführt werden kann, dass keine Klagen der Nachbarländer vor dem EUGH zu erwarten sind und dass mit diesem LKW-Fahrverbot dauerhaft tausende LKW von der Straße auf die Schiene verbannt werden können“, stellt Haselwanter-Schneider klar.
Hier der O-Ton von Ingrid Felipe: