Bezirk Neunkirchen: Flüchtlinge sind bei uns gut versorgt
BEZIRK NEUNKIRCHEN (bs). Die Stimmung im Industrieviertel zur Flüchtlingskrise ist angespannt, aber ruhig. Im Auftrag der Bezirksblätter hat das Institut Aconsult 604 Niederösterreicher zu ihrer Meinung befragt. Die Ergebnisse sind eindeutig. 62% der Industrieviertler sind für die Wiedereinführung von Grenzkontrollen, 68% fordern die strikte Einhaltung der Obergrenze. 58% glauben, dass die Industrieviertler Gemeinden bei der Unterbringung an ihren Belastungsgrenzen angelangt sind. Die fremde Kultur der Zuwanderer beunruhigt 56% der Industrieviertler, nur 45% sehen keine Probleme und sagen: Wir schaffen das! Die Bezirksblätter haben nun recherchiert wie die Lage im Bezirk Neunkirchen aussieht. Wieviele Flüchtlinge leben in welcher Gemeinde, wie sind sie untergebracht und wer sind die Flüchtlinge?Keine Reibereien
"Eigentlich ist es eine ganz normale Nachbarschaft. Nicht lauter oder auffälliger, als die Nachbarn, die früher in diesem Haus gelebt haben", weiß der Neunkirchner Vizebürgermeister Martin Fasan (Grüne) aus Erfahrung, "Man begegnet sich natürlich regelmäßig, grüßt einander oder winkt hinüber." Die nachbarschaftlichen Kontakte mit den Flüchtlingen beziehen sich aber nicht nur auf den Austausch von Höflichkeiten. Die Kinder der Flüchtlingsfamilie bekommt regelmäßig Nachhilfeunterricht und die Kinder erweisen sich als sehr wissbegierig und lerndurstig. In ihrer Heimat war Schulbesuch ein unerfüllberer Wunsch. Vor allem auf sprachlicher Ebene ist aber noch viel zu tun. Aber Dank dem Roten Kreuz und „Neunkirchen hilft“ werden Deutschkurse für Flüchtlinge bereits flächendeckend angeboten. In der Stadt Neunkirchen hat das Rote Kreuz zehn Wohnungen angemietet, in denen Flüchtlinge aus sechs Nationen von zwei Betreuerinnen und zwei Zivis versorgt werden. "Wir beherbergen Familien und Gruppen, die ethnisch zusammen passen", skizziert Walter Grashofer vom Roten Kreuz.Klar wird rasch geholfen
Im Gasthaus Senninger in Warth leben Menschen aus Syrien, Afghanistan, Irak und Pakistan. Die 20 Flüchtlinge haben hier vor Krieg und Verfolgung Schutz gefunden - und Ludwig Senninger lobt: "Bis auf ein paar Kleinigkeiten gab es bisher keine Probleme." Umweltgemeinderat Josef Kerschbaumer (Grüne) weiß, wenn die Flüchtlinge oder ihre Betreuer in Warth etwas brauchen, wird rasch geholfen. "Klar, wenn was gebraucht wird, sind wir zur Stelle", so Kerschbaumer.Gloggnitz hilft
In Gloggnitz kümmert sich die Initiative 'Gloggnitz hilft' (www.gloggnitz-hilft.at) um den Großteil der 60 Flüchtlinge. Die Hälfte von ihnen, darunter viele Kinder, besuchen drei Mal wöchentlich die angebotenen Deutschkurse. "Wir gingen mit Kisten und Säcken voller Kleidung von Wohnunge zu Wohnung und die Menschen suchten sich aus, was sie brauchten", schildert Horst Reingruber. Jetzt wird ein Zentrallager für Kleidung und Hausrat eingerichtet.
ZUR SACHE:
Wo Flüchtlinge leben
Neunkirchen:^185
Grünbach:^100
Kirchberg:^94
Reichenau:^93
Ternitz: ^89
Grafenbach:^ 86
Grimmenstein:^ 63
Gloggnitz: ^60
Payerbach: ^49
Aspangberg-St. Peter:^ 26
Natschbach: ^26
Puchberg: ^24
Scheiblingkirchen:^ 23
Aspang: ^21
Wimpassing:^ 17
Warth: ^15
St. Corona:^ 13
Mönichkirchen:^ 12
Thomasberg: ^12
Zöbern: ^10
Seebenstein:^ 7
Enzenreith: ^6
Schwarzau/Geb.:^ 6
Breitenau:^5
Semmering:^ 4
Buchbach:^ 1
Schrattenbach: ^1
Schwarzau/Steinfeld: ^1
Folgende Gemeinden
haben keine Flüchtlinge
Altendorf
Breitenstein
Bürg-Vöstenhof
Edlitz
Feistritz
Höflein
Otterthal
Pitten
Prigglitz
Raach
Schottwien
St. Egyden
Trattenbach
Wartmannstetten
Willendorf
Würflach
Eine Karte mit allen Flüchtlingszahlen aus Niederösterreich finden Sie HIER.
Im Auftrag der Bezirksblätter hat das Institut Akonsult 604 Niederösterreicher zu ihrer Meinung befragt. Das sind die Ergebnisse:
Quelle: Bezirksblätter Umfrage durchgeführt von Akonsult KG
Stichprobe: n = 604 repräsentative telefonische Befragungen (CATI), niederösterreichische Wohnbevölkerung ab 16 Jahren. Die befragten Personen entsprechen in ihrer Zusammensetzung der niederösterreichischen Bevölkerung.
Zeitraum: 26. Jänner bis 1. Februar 2016
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