Forderung: Alterslimit für Busfahrer

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Wie lange seit ihr schon Busunternehmer?
SIEGFRIED PAAR: Seit 2009
THOMAS GEDLNER: Seit 1996.

Wie findet man da zusammen?
PAAR: Ich war ewig Busfahrer und wir kennen uns auch privat. Thomas hat mich auch früher schon gefragt ob ich bei ihm arbeiten möchte, das hat sich aber nicht ergeben. Dann brauchte ich jedoch einen Partner in der Selbstständigkeit. Das funktioniert sehr gut, weil es nicht nur geschäftlich ist – wir haben die selbe Linie.

Warum sucht man einen Partner bzw. was macht die Partnerschaft aus?
GELDNER: Man ist flexibel und kann rund um die Uhr unterwegs sein, sowie Erfahrungsaustausch – gemeinsam kann man mehr bewegen, als alleine. Was besonders wichtig ist, ist dass wir im Bezirk zusammen arbeiten.

Ist das normal dass Busunternehmen zusammen arbeiten? Ist man nicht Konkurrent?
GELDNER: Man ist Mitbewerber, kein Konkurrent. Man muss zusammen arbeiten – alleine geht es gar nicht. Mir ist ein Mitbewerber aus dem Bezirk lieber, auf den ich mich verlassen kann. Es gibt auch Unternehmen die Leute aus den Nachbarbundesländern holen und das beansprucht sehr viel Zeit wegen den Anfahrtswegen.

Was ist das massgebliche an eurer Partnerschaft?
PAAR: Vertrauen und Qualität. Bei uns gibt es Pünktlichkeit, Sauberkeit und Höflichkeit. Und der Fuhrpark muss in Ordnung sein.
Außerdem hat Thomas sehr gut ausgebildete Lenker.

Wie viele Fahrer und wie viele Fahrzeuge umfasst die Busflotte?
GELDNER: 8 Leute und 6 Fahrzeuge. Unser Hauptgeschäft sind Schülertransporte und Taxifahrten.

Auch Flüchtlingstransporte?
GELDNER: Nein.

Eine Akedote aus dem Busfahrer-Leben?
PAAR: Zwei Mädchen sollten nach hinten zum Singen kommen. Da sagten die vorderen, sie sitzen eh hinten. Tatsächlich wurden sie vom Chef der Gruppe auf einem Autobahnparkplatz vergessen. Die sind zwei Stunden in der prallen Sonne gestanden und haben bitterlich geweint.
GELDNER: Ich war bestellt von Jugendlichen für eine Geburtstagsfeier. Als ich kam, haben sie den kompletten Bus plakatiert mit „Wir gratulieren Hans zu seinem 30. Geburtstag. Drinnen ging die Post ab und ich musste auf den Neustädter Hauptplatz fahren.

Wie behält man den Spaß an Eurer Arbeit?
PAAR: Es gibt viel Abwechslung, bei uns ist nichts Routine.

Habt Ihr oft Reiseleiter dabei?
PAAR: Vor Ort nehmen wir dann Reiseleiter auf.
GELDNER: Das wird alles im Vorfeld arrangiert.

Wie nehmen Eure Familien auf, dass Ihr so gut wie nie da seid? Wie hält eine Fernfahrer-Beziehung?
PAAR: Vielleicht hält's gerade deswegen gut, weil man sich nicht jeden Tag sieht. Ich glaube aber nicht, dass es dafür ein Rezept gibt.
GELDNER: Wenn wir nicht unsere Partnerinnen hätten – bei uns arbeiten die Frauen im Hintergrund mit. Wenn das Telefon läutet und es heißt, es gibt einen Schienenersatzverkehr, braucht es das Verständnis, dass man auch kurzfristig zum Arbeiten einspringen muss.

Wie lange arbeitet Ihr schon zusammen?
GELDNER und PAAR: Seit vier Jahren.

Wie viele Kilometer spult Ihr pro Jahr herunter?
PAAR: Ich ca. 80.000.
GELDNER: Ich sage einmal 60.000, wobei ich ja auch als Fahrschullehrer für Busse arbeite.

Technik und Modernisierung ist ein Thema. Ist auch umweltfreundlicher oder E-Betrieb bei Bussen ein Thema?
GELDNER: Wir haben schon jetzt Euro6-Emissionsklasse bei den Bussen. Einige Hersteller wie Volvo oder Mercedes bieten Hybridfahrzeuge an. Volvo möchte ab 2020 speziell im Linienverkehr nur mehr Elektrofahrzeuge einsetzen. Die Zukunft werden im städtischen Bereich elektrobetriebene Fahrzeuge haben und in zehn, 15 Jahren elektrische Busse im Linienverkehr.

Gibt es Länder oder Zonen, die Sie meiden oder ungern anfahren – z.B. eine Reise zur Grenze Türkei-Syrien?
PAAR: Wenn es von der Gefahr her für die Passagiere nicht machbar ist, mach ma’s nicht. Es ist auch z.B. im Winter so, dass wir Ziele, die selbst mit Schneeketten nicht angefahren werden können, nicht anfahren.

Wie oft werden bei einem Durchschnittswinter Schneeketten für den Bus gelegt?
PAAR: Ich fünf Mal. Dabei fahren wir Skigebiete an für Skikurse, Kinderskikurse oder mit Erwachsenen.
GELDNER: Das gehört zum Job dazu und wer das nicht will, der hat den falschen Beruf gewählt.

Wie lange dauert es, bis man ein guter Busfahrer ist?
GELDNER: Jeder hat nicht die Begabung. Du kannst gut werden, aber auch wir lernen noch dazu, jeden Tag. Man kann in einem Fahrzeug nicht fahren so wie’s früher war. Es kommt mehr Technik dazu wie Abstandsregelassistent, Spurassistent, Notbremsassistent, usw. Von der Kilometer-Leistung, dass man wirklich gut wird, sage ich einmal minimum 500.000, 1.000.000 Kilometer.

Was hängt an der Ausbildung der Lenker?
PAAR: Tom hat durch die Ausbildung der Lenker als Fahrschullehrer sehr gute Lenker. Jetzt kommt aber immer mehr Technik dazu, mehr Sicherheit. Aber die Lenker spricht niemand an. Es gibt auch Lenker, die 70 sind. Da kann man noch so gute Technik haben. Der hat nicht mehr diese Reaktion.
GELDNER: Ein Höchstalter für das Busfahren wäre sinnvoll. Es gibt EU-Länder, da darf man ab 60 Jahren nicht mehr gewerblich fahren.

Bei Lokomotiven gibt’s diese Tot-Mann-Schaltung. Wäre so etwas für Busse sinnvoll, damit der Bus hält?
PAAR:: Wäre sicher sinnvoll, bloß kann man im Bus nicht ständig mit dem Fuß auf diesem Knopf drauf sein als Lenker.
GELDNER: Sensoren, die die Müdigkeit erkennen, gibt’s. Wenn hier festgestellt wird, dass er müde wird, und da gebremst wird, das wäre sicher eine sinnvolle technische Einrichtung.

Gibt’s Airbags in Bussen?
GELDNER: Nein. Ein Bus ist ein selbsttragender Aufbau. Auf das Chassis kommt das Dach rauf und hält durch die Scheiben zusammen. Wenn der Bus kippt, werden Leute, die nicht angegurtet sind aus den Seitenscheiben rausgedrückt.

Müssen Passagiere in Bussen angegurtet sein?
PAAR: Ja. Wir sagen es auch dazu. Leider machen es nicht viele.

Sind die Fahrer angegurtet?
GELDNER: Teils, teils.

Darf man in Euren Bussen noch rauchen?
GELDNER: In unseren nicht, aber grundsätzlich ist Rauchen in Bussen noch erlaubt.

Wo geht Eure nächste Reise hin?
PAAR: Italien, zum Skifahren.
GELDNER: Altenmarkt-Zauchensee, auch zum Skifahren.

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