Flüchtlingsstrom reißt nicht ab
Erneut kamen über Nacht tausende Flüchtlinge über die Grenze – für die kommenden Tage wird ein weiterer Ansturm prognostiziert
NICKELSDORF. Weinende Kinder, in Decken oder Schlafsäcken gehüllte schlafende Personen und ein schier endloser Strom an Flüchtlingen – so lässt sich die derzeitige Lage in Nickelsdorf beschreiben.
Autobahn gesperrt
Mehr als 3.600 Flüchtlinge kamen über Nacht wieder in Nickelsdorf an – ein Teil wurde an unterschiedlichen Stellen untergebracht, viele säumen jedoch das Gebiet im und um Nickelsdorf.
Der Genzübergang auf der A4 musste aus Sicherheitsgründen aufgrund des Menschenansturms gesperrt werden – in Fahrtrichtung Österreich ist die Sperre zur Stunde noch aufrecht. Die Polizei rechnet auch im Laufe des heutigen Tages mit einer großen Anzahl von Flüchtlingen.
Andrang hält an
„Es ist schwer abzuschätzen wieviele Menschen hier sind. Die Nova Rock- und die Parndorf-Halle sind voll. Die Flüchtlinge werden mit Bussen wegtransportiert, es kommen aber immer wieder Neue nach”, so Tobias Mindler vom Roten Kreuz.
Für heute werden noch 5.000 bis 7.000 Flüchtlinge erwartet. „Wir wissen es zwar nicht genau, aber wir gehen davon aus, dass dieser Andrang auch in den kommenden Tagen anhalten wird”, so Mindler.
Dinge sind vor Ort
Sachspenden werden vom Roten Kreuz zurzeit keine benötigt. „Wir sind logistisch gut aufgestellt. Wir haben 10.000 Decken angefordert – zwei Stunden später waren sie da”, erklärt Mindler, der jedoch auch an die Hilfe der Bevölkerung appeliert: „Freiwillige Mitarbeiter können wir gut gebrauchen. Diese müssen keine besonderen Fähigkeiten haben, sollten nur über 18 Jahre alt sein.”
Um diese koordinieren zu können, bittet Mindler die Freiwilligen, sich in einen Dienstplan einzutragen. „Schreiben Sie ganz einfach eine Email an fluechtlingsbetreuung.neusiedl@b.roteskreuz.at!”, so Mindler.
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