Grüne fordern Aktionsplan gegen invasive Pflanzen
Landtagsabgeordneter und Grüner Bezirkssprecher Wolfgang Spitzmüller gibt Tipps zur Eindämmung invasiver Pflanzen und fordert von der Landesregierung ein Maßnahmenpaket dazu.
BEZIRK OBERWART. Aus anderen Ländern oder Kontinenten eingeschleppte Tier- und Pflanzenarten sind nichts außergewöhnliches und nicht unbedingt problematisch.
"Dennoch gibt es darunter auch solche, die zum Problem für unsere Natur, für die Landwirtschaft und auch für unsere Gesundheit werden", erklärt der Grüne Landtagsabgeordnete Wolfgang Spitzmüller. Auch durch den Klimawandel fühlen sich manche derart wohl, dass sie sich gleich einer Invasion ausbreiten, man spricht daher von invasiven Arten.
Verbreitete invasive Pflanzen und Tiere
In Österreich und auch im Burgenland machen seit einigen Jahren vor allem folgende Pflanzen Schwierigkeiten:
- Staudenknöterich oder Japanknöterich: Eine extreme Pflanze in vielerlei Hinsicht: Sie wächst extrem rasch, vermehrt sich über das Verbreiten selbst kleiner Pflanzenteile und hat sie einmal einen Standort erobert, ist sie nur schwer wieder weg zu bekommen. Sie verdrängt die heimischen Pflanzen durch sehr dichte Bestände und macht selbst vor Äckern nicht Halt.
- Ambrosia oder Ragweed: Breitet sich rasend schnell aus und hat stark allergieauslösende Pollen.
- Götterbaum: Sieht ein wenig aus wie der Essigbaum. Ist inzwischen im Burgenland - nicht zuletzt durch die Klimaerwärmung - eine Problempflanze geworden. Er wächst sehr schnell. Heimische Arten können mit dem Wachstum nicht mithalten, wodurch sie verdrängt werden. Er bereitet vor allem im Forst große Probleme, kommt zur Zeit vor allem im Landesnorden vor, aber zB. auch in Pinkafeld ist er bereits am Wuchern.
- Riesenbärenklau: Riesiger Doldenblüter (ab 2 Meter aufwärts). Berührungen können unter Sonneneinfluß starke Verätzungen verursachen. Im Burgenland noch selten zu finden, in Rechnitz gibt es bereits einen nachgewiesenen Fund.
- Drüsiges Springkraut: Schön blühende Pflanze, die vor allem an Bachufern sehr üppig wächst und somit heimischen Arten massiv schadet.
"Bei den Tieren gelten der Waschbär, verschiedene Krebsarten und die Rotwangenschmuckschildkröte als invasive gebietsfremde Arten. Oft mangelt es an Wissen über diese Pflanzen und so werden sie etwa von GemeindearbeiterInnen stehen gelassen, wodurch sie sich rasch weitervermehren können, erklärt Spitzmüller.
Maßnahmen zur Eindämmung
"Mit allen diesen Pflanzen werden wir zukünftig leben müssen", so Spitzmüller, "wesentlich ist nur, ihrer Ausbreitung Schranken zu setzen." Dazu sei viel Information nötig, aber auch gezielte Maßnahmen im Land, den Bezirken, den Gemeinden. Von der Umweltanwaltschaft gibt es bereits eine Borschüre unter dem Titel "Naturnahe Pflege von Begleitgrün", in der Handlunsmaßnahmen empfohlen werden.
Die Grünen brachten dazu einen Entschließungsantrag im Landtag ein, um die EU-Verordnung über Prävention und Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten umzusetzen.
"Wir wollen Broschüren und Handlungsleitfäden für Gemeinden, LandwirtInnen, FörsterInnen und Vereine, sowie für Privatpersonen, sowie Fortbildungskurse, Aktionstage sowie Öffentlichkeitsarbeit zur Bewusstseinsbildung. Es geht hierbei eben nicht nur um den Schutz heimischer Naturräume, sondern auch um gesundheitliche und wirtschaftliche Folgen," betont Spitzmüller.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.