Abriss im Rutschhang notwendig

NAVIS (cia). Im vergangenen Jahr wurde noch gehofft, dass es nicht so weit kommt – nun ist es nötig. In der Naviser Kerschbaumsiedlung muss das erste Haus abgerissen und neu aufgebaut werden. Die Schäden, die durch den Kriechhang daran entstanden sind, waren zu groß, wie Bürgermeister Hubert Pixner den BEZIRKSBLÄTTERN kürzlich bestätigte. Am Donnerstag, dem 2. April findet die Bauverhandlung dazu statt. Bei zwei weiteren Häusern in der Siedlung sollen die bestehenden Garagen abgerissen und neu aufgebaut werden.

"Sie brauchen zum jetzigen Zeitpunkt keine Angst zu haben", betonte Johannes Anegg, der Vorstand der Abteilung Geoinformation des Landes Tirol, noch im vergangenen Herbst gegenüber den Bewohnern – auch wenn der Kriechhang sich 3,5 bis vier Zentimeter, beziehungsweise im anderen Bereich 1,4 bis zwei Zentimeter bewegt (die BEZIRKSBLÄTTER berichteten).

Maßnahmen zur Entwässerung wurden bereits eingeleitet. Dennoch ist nun das erste Gebäude im schneller wandernden Bereich abbruchreif. "Gefahr im Verzug" hört man dazu von Bewohnern der Kerschbaumsiedlung. Der Besitzer des betroffenen Hauses (Name der Redaktion bekannt) sieht das anders: "Ich messe selbst und bin überzeugt, dass die Sicherungsmaßnahmen der Wildbach- und Lawinenverbauung nun greifen. Wir wollen auf jeden Fall in der Siedlung bleiben!"

Auch Bgm. Pixner sah gegenüber den BEZIRKSBLÄTTERN keinen Grund, den Bau nicht zuzulassen. Das letzte Wort liege aber bei der Wildbach- und Lawinenverbauung.

Zur Sache

84 Häuser stehen im betroffenen Bereich der Gemeinde Navis. Es handelt sich um einen sogenannten "Schuttstrom". Etwa 125 Entwässerungsbrunnen und weitere Drainagen sollen gesetzt werden, um den Hang zu entwässern. Im Herbst schätzten Experten die Kosten auf etwa elf Millionen Euro für eine Arbeitslaufzeit von zehn Jahren.

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