Mutter von Gewaltvorwurf freigesprochen
REGION (ip). Mit einem rechtskräftigen Freispruch endete für eine 44-Jährige aus dem Großraum St. Pölten der Prozess am Landesgericht, zu dem es wegen schwerer Anschuldigungen der Tochter gegen ihre Mutter gekommen war. Die 16-Jährige hatte behauptet, dass ihre zahlreichen Hämatome durch Schläge ihrer Mutter entstanden seien.
„Sie war völlig perplex, als ihre Tochter gesagt hat, die Mutter war´s“, schilderte Verteidiger Josef Gallauner die Situation seiner Mandantin im Sommer 2015. Sie selbst habe versucht, alles in Bewegung zu setzen, um die Herkunft der zunehmenden Zahl blauer Flecken zu klären. Ihr gegenüber, aber auch gegenüber Lehrern, Direktor und Schulbetreuerin habe die Jugendliche stets behauptet, sie sei vom Pferd gestürzt oder in der Dusche ausgerutscht. Erst beim Amtsarzt beschuldigte das Mädchen plötzlich seine Mutter und behauptete, dass diese immer schon gewalttätig gewesen sei, was der Vater im Zeugenstand vehement dementierte.
„Die Verletzungen sind zwar objektiviert“, so Gallauner, „es kann aber nicht gesagt werden, von wem sie stammen.“ Die meisten Verletzungen jedenfalls ließen sich nicht den angeblichen Gewaltexzessen, wie sie die Tochter beschrieben hatte, zuordnen, führte der Verteidiger aus und betonte: „Die zahlreichen Widersprüche des Mädchens lassen es absolut unglaubwürdig erscheinen.“
„Ich kann mich den Ausführungen Ihres Anwalts anschließen“, bemerkte Richter Slawomir Wiaderek, der ebenfalls die Unglaubwürdigkeit der Jugendlichen in einer „Aussage gegen Aussage Situation“ in seiner Urteilsbegründung hervorhob. Auch Staatsanwalt Michael Lindenbauer verzichtete auf weitere Rechtsmittel.
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