Grüne Bezirksversammlung im Zeichen der S-Bahn

Ferdinand Salzmann

KAPRUN. Die Grüne Bezirksversammlung an der 18 Vertreter/innnen aus Zell am See, Saalfelden, Bruck, Mittersill, St.Martin und Kaprun teilgenommen hatten, stand ganz im Zeichen der aktuellen Diskussion über die S-Bahn Pinzgau.

Umsetzung gefordert

Einhellig wurde die Umsetzung dieser wesentlichen Verkehrseinrichtung für den Pinzgauer Zentralraum von der Landesregierung noch in dieser Legislaturperiode gefordert. Das Regierungsübereinkommen sehe die „Schaffung einer S-Bahn Pinzgau zwischen Bruck und Saalfelden mit einer Haltestelle in Schüttdorf“ genauso vor wie den Gitzentunnel und die Stadtregionalbahn.

Pinzgau bleibt auf der Strecke

Es dürfen nicht letztere Infrastrukturprojekte in der Umgebung der Stadt Salzburg vorangetrieben werden, während der Pinzgau auf der Strecke bleibt. Zumal die Kosten für diese Pinzgauer Verkehrspläne einen winzigen Bruchteil jener für den Salzburger Zentralraum betragen. Da die Schienen zwischen Bruck und Saalfelden schon seit 140 Jahren da sind, bedarf es an Infrastrukturkosten vorerst lediglich einer Summe von ca. 4,5 Mio € für die Errichtung einer Haltestelle in Schüttdorf. Für den Betrieb der S-Bahn Pinzgau im Stundentakt, der in Verbindung mit dem REX zu einem akzeptablen Halbstundentakt zwischen Saalfelden und Bruck führt, entstehen bei ca.130 000 Schienenkilometer jährliche Kosten von 1,3 Mio €, wovon erhöhte Fahrgasteinnahmen noch abzuziehen sind. Dem entgegen kostet die Stadtregionalbahn 500 Mio € (samt Finanzierung) und der Gitzentunnel 220 Mio € (samt höchst fragwürdiger ppp-Finanzierung).

Studie favorisiert Haltestelle Porscheallee

Die nunmehr neu aufgeflammte Diskussion um die konkrete Lage der Haltestelle Schüttdorf erscheint entbehrlich, denn die Studie des Regionalverbandes Pinzgau (Büro BVR – K.Schlosser, 2010) favorisiert eindeutig die Haltestelle „Porscheallee“. Im 1000 m Einzugsbereich dieser Haltestelle befinden sich laut dieser Studie 4000 Einwohner, 1800 Beschäftigte, 1100 Schüler und 20 000 m² an Einzelhandelsflächen. Zudem liegen innerhalb dieses Radius die Areitbahn und das Strandbad. Das Zentrum Schüttdorfs mit seinen Hotels und die Haltestelle Kitzsteinhornstraße der Pinzgaubahn liegt innerhalb einer Entfernung von 300 m.

Eine Haltestelle beim Sochor-Areal würde zu weit entfernt von den Hauptwohngebieten Schüttdorfs, vom Zentrum Schüttdorfs, vom See oder von den Höheren Schulen liegen.

Und das Anpeilen einer S-Bahn-Haltestelle beim Tischlerhäusl, so der Tenor der Zeller Vertreter bei der Bezirksversammlung, sei eine Verzögerungstaktik. Denn hier eine Doppelhaltestelle (S-Bahn, Pinzgaubahn) und zudem eine Straßenunterführung hineinzupacken sei vom Platz her kaum vorstellbar und von den Kosten jedenfalls so hoch, dass ein solches Projekt wiederum etliche Jahre vorne her geschoben werden würde.

Die Bezirksversammlung der GRÜNEN tritt für die ehest baldige Umsetzung finanzierbarer Maßnahmen ein – eine S-Bahn Pinzgau mitsamt einer Haltestelle Porscheallee unter Beteiligung von ÖBB, Land und Stadtgemeinde Zell am See ist eine Notwendigkeit für die Lösung von Verkehrsproblemen im Pinzgauer Zentralraum und allemal leichter finanzierbar wie Gitzentunnel und Stadtregionalbahn.

Unzulässige Vergleiche

Die jüngst lancierten Vergleiche von prognostizierten Fahrgastzahlen (Saalfelden – Bruck wurde dabei mit Saalfelden – Wien verglichen) seien in der Tat unzulässig, denn der Nahverkehr erfülle eine völlig andere Aufgabe wie der Fernverkehr. Der Stolperstein „Schrankenschließzeiten“ könne nicht der S-Bahn angelastet werden, wenn deren Züge grob geschätzt maximal ein Fünftel des Zugverkehrs auf der West- und Pinzgaubahn ausmachen, so die Aussagen in der Bezirksversammlung. Ob mit oder ohne S-Bahn sind alle Schrankenanlagen gemäß Eisenbahnkreuzungsverordnung bis 2024 zu überprüfen und ggf. bis 2029 anzupassen.

Text: Ferdinand Salzmann, Bezirkssprecher Der GRÜNEN Pinzgau

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