Das Wunder von Würnsdorf

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Vergangener Mittwoch, kurz nach 20 Uhr: Ein Autobus mit 43 Bäuerinnen aus dem Bezirk Amstetten durchstößt in Würnsdorf die Leitplanke und stürzt 20 Meter eine Böschung hinab. Hunderte Retter kämpfen um das Leben der Frauen – und siegen. Die Unfallursache ist noch unklar.
WÜRNSDORF/PÖGGSTALL. (CT) „Es hat wirklich schlimm ausgeschaut“, erinnert sich Einsatzleiter Johann Prammer von der FF Würnsdorf an die Ankunft der Rettungskräfte am Unfallort. Ein vollbesetzter Reisebus war bei einer Kreuzung von der Straße abgekommen, stürzte eine Böschung hinunter und blieb seitlich liegen. Die Lenkerin des Amstettener Busunternehmens berichtete von einem Bremsdefekt, die Staatsanwaltschaft hat den Bus beschlagnahmt, erste Untersuchungen sollen zu Wochenbeginn (nach Redaktionsschluss) stattgefunden haben.
Hunderte Mitglieder der umliegenden Feuerwehren, Rotes Kreuz und Samariterbund sowie drei ÖAMTC-Notarzthubschrauber eilten zur Unglücksstelle. „Im Minutentakt wurden die Helfer mehr und wir begannen sofort, uns um die Verletzten zu kümmern“, so Prammer, der es kaum fassen konnte als feststand, dass es kein Todesopfer gibt. Lediglich vier Frauen wurden bei dem Unglück schwer verletzt, eine war zeitweise unter dem Bus eingeklemmt und musste mittels Hebekissen von der Feuerwehr befreit werden.
Melks Bezirkshauptmann Elfriede Mayrhofer sprach in ihrer ersten Reaktion nach dem Einsatz von einem „Wunder“, dass nicht mehr geschehen ist. „Wir haben sieben Verletzte, davon zwei nur ambulant und fünf stationär mit leichteren Verletzungen, aufgenommen“, so Christa Pehn vom Landesklinikum Melk. Und Bezirksfeuerwehrkommandant Alfred Puschacher fasst zusammen: „Alles in allem ein Bilderbucheinsatz.“

Strengere Kontrollen für Busse
Plötzliches Bremsversagen soll nach Aussage der Lenkerin Grund für den Unfall gewesen sein. Laut Experten sind Österreichs Busse in der Regel jedoch gut in Schuss.
BEZIRK. „75 Prozent aller inländischen Busse bestehen unsere Kontrollen ohne Probleme“, weiß der stellvertretende Abteilungsleiter der NÖ Landesverkehrsabteilung, Gerhard Ladstätter. Er ist mit seinen 20 Sachverständigen samt Prüfzügen im ganzen Land unterwegs. Schwerwiegende Defekte seien äußerst selten, da Busse halbjährlich zur Überprüfung müssen. „Mit Menschenleben soll nicht gespielt werden.“ Da Busse neben Betriebs- und Motorbremse noch ein drittes System, die sogenannte Retarderbremse (mit der rund 90 Prozent aller Bremsungen durchgeführt werden können), besitzen, seien Unfälle aufgrund versagender Bremsen äußerst selten. Ein ungenannt bleiben wollender Busfahrer vermutet sogar eher falsches Bremsen, was zur Überhitzung der Fußbremse geführt haben könnte, als Unfallursache. Aufschluss darüber muss ein Sachverständiger geben.

Kriseninterventionsteams vor Ort
Kriseninterventionsteams: Neben neun Feuerwehren mit 205 Mann und über 120 Sanitätern und Ärzten rückten die Rot-Kreuz-Kriseninterventionsteams aus Melk und Ybbs in dieser Nacht aus. Das geschulte Personal begann sofort die Leichtverletzten, die in die Rot Kreuz Stelle Pöggstall gebracht wurden, zu betreuen. „Die meisten Bäuerinnen wollten jedoch einfach nur nach Hause“, so Sonja Kellner vom Roten Kreuz. Viele wurden von Verwandten abgeholt, die anderen wurden von Kleinbussen des Reiseunternehmens nach Amstetten gebracht.

Alle BIlder: Feuerwehr / Friedrich Reiner

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