St. Johann: Versuchte Vergewaltigung und versuchter Mord
Eine 20-Jährige wird von einem Pongauer erst sexuell bedrängt und dann in die Salzach geworfen.
ST. JOHANN (ap). Am vergangenen Mittwoch meldete sich in den Morgenstunden eine Anruferin bei der Polizei St. Johann. "Bei mir an der Haustür hat eine junge Frau Sturm geläutet. Sie ist völlig durchnässt und durcheinander", so die weibliche Stimme an der anderen Leitung. Eine Polizeistreife traf wenige Minuten später ein und fand die Frau unterkühlt und zitternd vor.
Bekannter versuchte, das Mädchen am Salzachufer zu vergewaltigen
Bei einer ersten Befragung gab die 20-Jährige an, dass sie in den Morgenstunden gemeinsam mit einem Bekannten Richtung Treppelweg gegangen war. Am Ufer der Salzach versuchte der 30-Jährige, die Frau offensichtlich zu vergewaltigen. Sie wehrte jede körperliche Handlung ab und schrie um Hilfe. Schließlich stand der Pongauer auf und gab dem Opfer einen heftigen Stoß, so dass sie in die Salzach fiel und einige Meter abgetrieben wurde. Die gebürtige Deutsche konnte noch sehen, wie ihr Bekannter das Ufer verließ und wegging.
Ein Stein verhinderte weiteres Abtreiben
Die Frau hielt sich schließlich an einem Stein fest und konnte so ans Ufer klettern. Weil ihr Handy in ihrer umgehängten und völlig durchnässten Handtasche nicht mehr funktionierte, ging sie zu einem Wohnhaus, läutete Sturm und wurde von einer Bewohnerin bis zum Eintreffen der Polizei versorgt.
Die Frau erlitt durch den Vorfall mehrere leichte Verletzungen, wurde anschließend in das Krankenhaus Schwarzach gebracht und dort ambulant behandelt.
Haftbefehl wurde sofort erlassen
In der Zwischenzeit erließ die Staatsanwaltschaft Salzburg Haftbefehl gegen den 30-Jährigen wegen des Verdachts der versuchten Vergewaltigung und versuchtem Mord. Der Beschuldigte hielt sich vorerst versteckt und konnte von den Beamten nicht angetroffen werden.
Verdächtiger wurde in Graz aufgespürt
Am 22. Juli 2016 nahmen den Tatverdächtigen dann aber Beamte der EGS Steiermark in Graz am Jakominiplatz fest. Bei seiner Einvernahme zeigte er sich vorerst nicht kooperativ und stritt jegliche Tathandlungen ab. Letztlich ist der Mann aber teilgeständig. Laut seiner Aussagen wollten beide Beteiligten in den Morgenstunden noch gemeinsam zu einem Bäcker gehen. Da dieser aber noch nicht geöffnet hatte, spazierten sie an das Ufer der Salzach. Dort wollte er wohl gegen den Willen der Frau sexuelle Handlungen erzwingen. Und da sie ihn abgewiesen hatte, habe er sie dann aus Ärger in die Salzach gestoßen. "Dass die Frau in Lebensgefahr gewesen war 'bagatellisierte' er", so die Ermittler.
Der Verdächtige wurde in die Justizanstalt Graz Jakomini überstellt. Nach Abschluss der Ermittlungen wird der Staatsanwaltschaft Salzburg berichtet.
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