Purkersdorfer wollen Flüchtlingen helfen
Flüchtlinge sollen in Purkersdorfer Gemeinde- und Privatquartieren ein Dach über dem Kopf bekommen.
PURKERSDORF (tp). Bei einem runden Tisch wurde vergangene Woche in Purkersdorf besprochen, wie man Flüchtlinge in der Stadt aufnehmen könnte. Etwa 60 Interessierte kamen – zu viele für die geplante kleine Runde im Trauungssaal, kurzerhand musste man in den Stadtsaal übersiedeln.
"Der heutige Tag bedurfte einiger Vorarbeiten. Nun bin ich überwältigt, wie viele gekommen sind", freute sich GR Marga Schmidl (LIB&Grüne), die gemeinsam mit Sozialstadträtin Susanne Bollauf (SPÖ) den Abend moderierte.
Sie hatte zuletzt mögliche Quartiere im Gemeindebesitz gesammelt. "Das Land Niederösterreich prüft derzeit deren Eigung. Zudem wollen wir Flüchtlinge bei Privaten unterbringen. Wenn das Land das alles bewilligt, könnten wir etwa 25 Leute aufnehmen. Ich wäre aber über weitere Möglichkeiten sehr dankbar", sagte Bollauf.
Große Hilfsbereitschaft
Die Purkersdorfer boten viel Hilfe an: So würde etwa Brigitte Samwald vom Samariterbund Möbel des SamLa spenden. Sonja Wunderli von der evangelikalen Freikirche Purkersdorf könnte in einem freien Raum bis zu sechs Personen aufnehmen. Zudem wollen viele Privatpersonen helfen.
Gerade ein Netzwerk aus ihnen wird für eine erfolgreiche Integration wichtig sein, sagte Cecilia Thurner aus Eichgraben. Sie und die Pressbaumerin Erika Kudweis waren zum runden Tisch gekommen, um von ihren Erfahrungen mit der Aufnahme von Flüchtlingen zu erzählen. Kudweis ist Patin eines afghanischen Jungen: "Das ist so bereichernd, dass ich das mehr Leuten ermöglichen will." Am 16. Juli ab 18 Uhr gibt es dazu einen Infoabend im Gasthaus Mayer in Rekawinkel.
"Erst am Anfang"
Die nächsten Treffen der Purkersdorfer Initiative stehen noch nicht fest, sollen aber bald auf der Homepage der Gemeinde bekanntgegeben werden. Geplant sind zwei Termine: Einer für jene, die überlegen ein Zimmer zur Verfügung zu stellen; sowie einer für jene, die ihre Freizeit in Hilfe für Flüchtlinge investieren wollen.
Bürgermeister Karl Schlögl betonte: "Wir sind erst am Beginn. Die Gemeinde ist für größere Unterkünfte in der Pflicht, darum bemühen wir uns. Zudem suchen wir private Quartiergeber." Er rät Interessierten sich nicht davor zu scheuen. "Ich habe, während des Jugoslawien Kriegs selbst Flüchtlinge aufgenommen. Meine Familie hat davon in kultureller und menschlicher Hinsicht sehr profitiert."
ZUM WEITERLESEN:
Die Initative koordiniert, diskutiert und vernetzt sich momentan in der Facebook Gruppe "Flüchtlinge in Purkersdorf - Willkommen!
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