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Am Montag, dem 22. April 2024 fand eine großangelegte Einsatzübung der Schadstoffgruppe des Feuerwehrabschnittes im Wienerwaldbad in Purkersdorf statt. Übungsannahme war ein Austritt von Chlorgas, welcher zum Glück aufgrund der modernen Chlorgasanlage sowie des gut ausgebildeten Personals der WIPUR (Wirtschaftsbetriebe der Stadt Purkersdorf GmbH) sehr unwahrscheinlich ist.
PURKERSDORF. Was war passiert? Beim Wechseln von leeren gegen volle Chlorgasflaschen fiel eine Flasche um und verletzte dabei einen Badmitarbeiter. Da die Schutzkappe nicht aufgeschraubt war, wurde das Gasflaschenventil so stark beschädigt, dass große Mengen Chlorgas ausströmten. Aufgrund der Bad-internen Prozeduren kann so etwas eigentlich nicht passieren. In der Realität finden solche Flaschenwechsel immer außerhalb der Öffnungszeiten statt, ferner wird beim Wechseln von Flaschen immer die Schutzkappe auf das Ventil geschraubt und jede Manipulation an Chlorgasflaschen erfolgt immer nur zu zweit.
Nichtsdestoweniger war dies die Übungsannahme. Quasi der Super-GAU!
Nach diesem angenommenen Unfall schlugen sofort die Chlorgas-Sensoren an und warnten die anderen Badmitarbeiter durch eine Sirene, außerdem wurden automatisch die Chlorgasbeauftragten informiert. Sofort wurde die Feuerwehr telefonisch alarmiert und die Badbesucher wurden per Lautsprecherdurchsage gebeten, die an der B44 gelegenen unteren Rasenflächen, sowie die Liegeterrasse zu verlassen und sich in das rückwärtige Areal beim Kinderbecken zu begeben.
Der Einsatz begann
Nach etwa fünf Minuten erreichten das Kommandofahrzeug und das Rüstlöschfahrzeug der Feuerwehr Purkersdorf das Wienerwaldbad. Der Einsatzleiter der FF-Purkersdorf veranlasste unmittelbar nach dem Eintreffen die Nachalarmierung der Spezialkräfte der Schadstoffgruppe des Feuerwehrabschnittes Purkersdorf und begann mit der Menschenrettung.
Leicht bis schwer verletzt
Bis zum Eintreffen der anderen Feuerwehren des Abschnittes wurde ein Atemschutzsammelplatz eingerichtet und die beweglichen Badbesucher hauptsächlich über den westlichen Notausgang evakuiert. Die nicht-mobilen Badbesucher, die hauptsächlich an durch Chlorgas verursachten Lungen-, Augen- und Hautverätzungen litten, wurden von den Feuerwehrkräften unter Atemschutz aus dem Gefahrenbereich in höher gelegene Bereiche gerettet und anschließend den Sanitäterinnen und Sanitätern des Samariterbundes und des Roten Kreuzes übergeben. Der Rettungsdienst sah sich mit einer relativ großen Anzahl von leicht bis sehr schwer verletzten Personen konfrontiert. Nach einer Vor-Ort-Triage wurden die Verletzten entsprechend der Schwere der Verletzungen zum Transport vorbereitet. Der wirkliche Abtransport wurde aufgrund der knappen Zeit nur simuliert.
In der Zwischenzeit trafen auch die Spezialkräfte der Schadstoffgruppe ein. Vier Feuerwehrleute in Chemikalienschutzanzügen (CSA) der Schutzstufe drei betraten daraufhin den direkten Gefahrenbereich, wo noch immer Chlorgas austrat. Der durch den Sturz verletzte Mitarbeiter, welcher wegen einer verrutschten Atemschutzmaske auch erhebliche Mengen Chlorgas eingeatmet hatte, war schon zuvor von Atemschutzträgern aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich gerettet und nach einer kurzen Notfall-Dekontamination dem Rettungsdienst übergeben.
Einsatz der Schutzkappe
Im nächsten Schritt musste die undichte Chlorgasflasche abgedichtet werden. Hierfür wurde die Notfall-Schutzkappe der Feuerwehr Wolfsgraben verwendet. Die mit O-Ring versehende Schutzkappe wurde über das defekte Ventil gestülpt und mit Ketten verspannt, sodass dann kein weiteres Chlorgas mehr austreten konnte. Im Wienerwaldbad ist eine vergleichbare Schutzkappe ebenfalls vorhanden und einsatzbereit.
Parallel zu diesen Arbeiten wurde ein Dekontaminationsplatz im Bereich des Haupteingangs errichtet, um Verletzte und Einsatzkräfte, die im direkten Kontakt mit dem Chlorgas waren, zu dekontaminieren.
Systematische Suche nach Kindern beginnt
Als das Bad weitgehend geräumt war, wurde klar, dass noch einige Kinder abgängig waren, woraufhin die Feuerwehr eine systematische Suche im Bad durchführte. Erfreulicherweise konnten die vermissten und „verängstigten“ Kinder bald gefunden und dem Rettungsdienst beziehungsweise den wartenden Eltern übergeben werden.
Ferner hatten die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst durchaus noch mit anderen Problemen zu kämpfen. Es gab Badbesucher, welche unbedingt Fotos und Videos vom Unfall machen wollten und sich dabei selbst in erhebliche Gefahr brachten, andere Badegäste beschimpften die Helferinnen und Helfer. Wie auch im echten Einsatzalltag gab es auch Personen, die immer das Gegenteil von dem taten, was man ihnen sagte.
Neben der Verletzten gab es ebenso andere Komplikationen zu bewältigen.
Eine besondere Herausforderung waren auch die beengten Platzverhältnisse aufgrund der, wie auch im Ernstfall zu erwarten, gut ausgelasteten Parkplätze rund um das Wienerwaldbad. Um stets die Sicherheit auf der B44 gewährleisten zu können, hatte die Feuerwehr Purkersdorf vier ausgebildete Verkehrsregler abgestellt, die den Verkehr wechselseitig am Übungsgeschehen vorbeileiteten.
„Das Übungsziel konnte durch die professionelle Zusammenarbeit der eingesetzten Kräfte erreicht werden, außerdem konnten wertvolle Erkenntnisse für den hoffentlich nie eintretenden Ernstfall gewonnen werden“,
zeigten sich die zwei Übungsleiter, der Zugkommandant der Schadstoffgruppe, Thomas Schindler, und der Sachbearbeiter Schadstoff der FF Purkersdorf, Dirk Strickmann, mit dem Ablauf der Übung zufrieden.
In Zahlen
Auch Kommandant-Stellvertreter Georg Nemetz (FF Purkersdorf) zog als Einsatzleiter ein positives Resümee zu dieser äußerst herausfordernden Übung und freut sich, eine so schlagkräftige Truppe kommandieren zu dürfen, auf die jederzeit Verlass ist.
Mit der rund 1,5 Stunden dauernden Übung waren insgesamt fast 140 Freiwillige beschäftigt:
Fast 80 Feuerwehrmitglieder von acht Freiwilligen Feuerwehren des Feuerwehrabschnittes Purkersdorf mit 13 Fahrzeugen.
17 Einsatzkräfte des Roten Kreuzes Purkersdorf-Gablitz sowie des Samariterbundes Purkersdorf mit vier Fahrzeugen.
40 Statistinnen und Statisten, welche von den Mitgliedern der Kinderfeuerwehr und der Feuerwehrjugend der FF Purkersdorf sowie deren Eltern, der Rotkreuzjugend Purkersdorf, der Theatergruppe Purkersdorf und der WIPUR gestellt wurden.
Es wird dem Geschäftsführer der WIPUR GmbH, Werner Prochaska, für die Möglichkeit, auf dem Gelände des Wienerwaldbades üben zu können, für die tatkräftige Unterstützung sowie die anschließende Verpflegung gedankt. Danke auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beiden lokalen Rettungsdienste, dem Roten Kreuz Purkersdorf-Gablitz und dem Samariterbund Purkersdorf, mit denen die Zusammenarbeit stets äußerst professionell und partnerschaftlich abläuft. Ein besonderer Dank gilt Mark Köckeis und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Roten Kreuzes, die die Rollen und Verletzungsmuster ausgearbeitet haben und die „Opfer“ vor der Übung sehr gut auf ihre Rollen vorbereitet haben.
Und last but not least danken wir unseren Statistinnen und Statisten, die ihre Rollen großartig gespielt habe. Durch euch bekam die Einsatzübung einen sehr realistischen Touch.
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