Bäumchen, heuer fällst du nicht
In den Startlöchern: Unsere Florianis setzen beim Maibaumaufstellen auf neue Strategien.
REGION (bt). Wer hat den Längsten? Diese Frage ist ab Samstag, wenn unsere Florianis ihre Maibäume aufstellen, wieder allgegenwärtig. Wer schon in den Startlöchern scharrt und wer die Mission Maibaum eher locker angeht – die Bezirksblätter haben nachgefragt.
Eine Fichte muss es sein, da sind sich die Feuerwehren der Region einig. Welcher Baum genau dran glauben muss, steht in Purkersdorf, Tullnerbach, Mauerbach und Wolfsgraben schon fest. "Er sollte einen schönen Wipfel haben und halbwegs gerade sein", so Alexander Knapp, Kommandant der FF Pressbaum, der hinzufügt: "Er muss auch gescheit greifbar sein. Wenn er mitten im Dickicht steht, ist das nicht optimal."
Mann gegen Maschine
Weniger Einigkeit herrscht bei der Art des Aufstellens. Die Wolfsgrabener setzen wieder auf reine Muskelkraft. "Und das wird auch in Zukunft so bleiben", sagt Kommandant Christian Lautner. In Purkersdorf, Gablitz, Tullnerbach, Mauerbach und Pressbaum übernimmt’s der Kran. "In Gablitz würde es händisch von der Sicherheit her nicht gehen", meint etwa Kommandant Franz Endler. Manneskraft kombiniert mit Traktorpower lautet das Konzept in #+Rekawinkel.
Kein Baum, kein Umschneiden
Die Florianis feilen bereits an Taktiken, wie sie ihre frisch aufgestellten Heiligtümer vor dem "Volkssport" Maibaumumschneiden schützen können. Zur ausgefallensten greift wohl die FF Rekawinkel, denn dort wird das Maibaumaufstellen kurzerhand um einen Tag verschoben. Fünf Jahre in Folge konnte der Baum nicht geschützt werden. "Die haben sich so angeschlichen", erzählt Marianne Kettele. Andere Feuerwehren wollen noch nichts verraten, als Bewacher "opfern" sich aber stets junge Kameraden.
Aus Tradition wird Ärgernis
"Es gibt ja eine Tradition. Bis Sonnenaufgang darf geschnitten werden und nicht länger. Vor zwei Jahren hat man sich bei uns nicht daran gehalten", ärgert sich Christian Lautner, Kommandant der FF Wolfsgraben. Auch Harald Zacek, Kommandant der FF Tullnerbach, denkt zwei Jahre zurück: "Von 2. auf 3. Mai rechnet keiner mehr damit, dass der Baum umgeschnitten wird. Wollen sie nächstes Mal zu Weihnachten kommen?"
Unter Karma fällt wohl das Erlebte der FF Mauerbach. "Vor sieben Jahren waren wir selber unterwegs Baumumschneiden und haben auf den eigenen nicht aufgepasst. Als wir zurückgekommen sind, ist unserer gelegen, aber wir waren erfolglos", schmunzelt Kommandant Harald Pollak heute.
Keine Angelegenheit der Polizei
Ungefährlich ist die Tradtion nicht. "In unserer Gasse beim Feuerwehrhaus traut sich keiner darüber", ist der Gablitzer Kommandant Franz Endler froh. Sowohl Autos als auch Häuser würden beschädigt werden. Verstärkte Polizeipräsenz ist nicht der Fall. "Wir haben dafür nicht die Ressourcen."
Wer hat ihn nun?
Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: Mit geplanten 30 Metern wird die FF Mauerbach vermutlich das Rennen machen. Dann folgen Tullnerbach und Gablitz mit 20 bis 25 Metern.
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