Schwitzen für die Mindestsicherung
![Für gemeinnützige Arbeiten - etwa beim Roten Kreuz - will Sobotka jetzt Bezieher der Mindestsicherung heranziehen. | Foto: Einsatzdoku](https://media04.meinbezirk.at/article/2015/04/03/1/1952321_L.jpg?1465560081)
- Für gemeinnützige Arbeiten - etwa beim Roten Kreuz - will Sobotka jetzt Bezieher der Mindestsicherung heranziehen.
- Foto: Einsatzdoku
- hochgeladen von wilfried scherzer
Ohne Gegenleistung keine Kohle vom Staat – ist das gerecht? Der Vorstoß von Landesvize Wolfgang Sobotka wird mit gemischten Gefühlen betrachtet.
BEZIRK. Nothilfe oder soziale Hängematte? Das ist eine Streitfrage.
Wer längere Zeit keinen Job findet, landet in der Mindestsicherung. Vizelandeshauptmann Wolfgang Sobotka (ÖVP) kann sich vorstellen, dass arbeitsfähige Bezieher von Mindestsicherungen für gemeinnützige Arbeiten herangezogen werden sollen.
24.547 Niederösterreicher beziehen aktuell diese Form der Sozialhilfe, bekommen 827 Euro im Monat. In unserem Bezirk bekommen 1.659 Menschen eine Mindestsicherung, 1,94 Prozent der Bezirksbevölkerung auf diese Art der Staatshilfe angewiesen. 520 davon sind arbeitsfähig.
Neunkirchen auf Platz 5
Die Gemeinden im Bezirk zahlen ein Fünftel der Beihilfen, das sind beachtliche 486.937 Euro im Jahr. Mit 1.659 Sicherungsbeziehern rangiert unser Bezirk auf Platz 5 hinter der Landeshauptstadt St. Pölten, Wiener Neustadt, Krems und Gmünd.
Ohne Freiwillige geht nix
Freiwillige sind für unsere Blaulichtorganisationen unentbehrlich. Gemeinnützige Arbeit ist hier seit eh und je gang und gäbe. "Ohne Freiwillige gibt es bei uns keinen Betrieb", skizziert der Gloggnitzer Feuerwehr-Gebietsbetreuer Christoph Diabl die Bedeutung der gemeinnützigen Arbeit. Der Neunkirchner Vizebürgermeister Martin Fasan (Grüne) ortet ein Problem: "Für gemeinnützige Arbeit sollte man die Leute anstellen. Das gibt den Menschen Selbstwertgefühl, das nach langer Arbeitslosigkeit meist ohnehin im Keller ist."
"Wenn ich arbeite und andere profitieren davon, will ich auch Geld dafür. Sonst ist das entwürdigend."
Franz H. aus Ternitz ist 56 Jahre alt und seit 2010 arbeitslos. Der frühere Bauarbeiter bezieht Mindestsicherung, findet keinen Job am Bau. Gemeinnützige Arbeit leistet er schon bei der Feuerwehr und dem Roten Kreuz. Über seine Situation sagt der Pottschacher: "Ich hab mein Leben lang gehackelt. Jetzt ist mein Kreuz hin und ich find keine Arbeit mehr. Hab alle Baufirmen in der Umgebung schon durch, aber da tut sich rein gar nix."
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